Die Wiener Austria und das Aufatmen vor dem Aufräumen
Wenn alle Austrianer beim Erhalt der Lizenz gleichzeitig tief durchgeatmet hätten, am Verteilerkreis hätte wohl Sturmwarnung geherrscht. Im zweiten Anlauf haben die Violetten nach einigen Anstrengungen doch von der Bundesliga die Lizenz zum Spielen für die kommende Saison erhalten. Durchatmen, sich kurz freuen und Kräfte bündeln, um den Klub endlich nachhaltig zu sanieren.
Denn die Lizenz-Hürde war nur das Aufwärmprogramm für die Austria-Verantwortlichen, die weitaus größeren Brocken liegen noch im Weg auf dem Weg zur Sanierung des Klubs. Die hohen Kosten, die den Klub seit geraumer Zeit plagen, werden nicht über Nacht verschwinden.
Immerhin, die intensive Arbeit der letzten Tage hat Früchte getragen. Vize-Präsident Raimund Harreither hat als Antreiber und Sponsor der Austria, der sein Engagement auf weitere drei Jahre ausgedehnt hat, andere Mitglieder der Gremien emotional mitgerissen. Insgesamt bürgten sieben Personen für eine Bankgarantie oder gaben selbst Geld her, wie angeblich auch Präsident Frank Hensel. Bei anderen ging die Liebe zur Austria nicht ganz so weit.
Hensel zeigte sich erleichtert. „Diese Nachricht freut uns natürlich und umso mehr, da wir der gesamten Austria-Familie mit dem positiven Bescheid mit Sicherheit eine große Sorge genommen haben. Wir haben in vielen persönlichen Gesprächen festgestellt, wie eindringlich nahe unsere Situation vielen Freunden, Fans, Partnern und Sponsoren gegangen ist. Unser Dank gilt allen, die in den vergangenen Tagen und Wochen unermüdlich an der Zukunft der Wiener Austria mitgebaut haben“, so das erste offizielle Statement.
Leichter aufspielen?
Ob diese guten Nachrichten die Austrianer deswegen leichtfüßiger kicken lassen, bleibt abzuwarten. In der Qualifikationsgruppe vermag die Austria bisher nicht durch konstante Leistungen positiv aufzufallen. Zuletzt erreichte man daheim gegen Ried nur ein 2:2, ein Ergebnis, das die Köpfe schütteln ließ.
Trainer Peter Stöger, der mit Saisonende sein Kapperl nimmt, möchte sich mit Anstand verabschieden, sprich die Austria noch irgendwie in den Europacup führen.
Ein schwieriges Unterfangen, das am Samstag in der Südstadt bei der Admira eine Fortsetzung findet. Pichler ist nach fünf Spielen Sperre wieder einsatzfähig.
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