Das Transferziel: Warum Rapid Sascha Horvath kaufen will
Mit dem Abpfiff im Wiener Derby (1:1) hat die Länderspielpause begonnen. Für Zoran Barisic ist aber erst ab Mittwoch Pause. Der Rapid-Sportchef hat alle Hände zu tun, um wie von Trainer Kühbauer erhofft den Kader zusammenzuhalten.
Und der Flügel soll verstärkt werden. Nahegerückt ist die Verpflichtung von Sascha Horvath.
Der 25-Jährige hat 2019 bei der U-21-EM überzeugt, Teamchef Gregoritsch bezeichnete ihn als „Künstler mit eigenem Kopf“. Danach war Österreichs Rekordteilnehmer an Endrunden (fünf Mal) bei Dresden – wie so oft in seiner Karriere – nicht konstant.
Erst in Hartberg kann der Wiener sein enormes Potenzial regelmäßig abrufen. Im Trainerteam gilt der 1,68 Meter kleine Dribbler mittlerweile als stärkster Spieler. Chefcoach Russ verriet, dass Horvath eine Ausstiegsklausel besitzt.
Laut KURIER-Recherchen beträgt sie nur 400.000 Euro.
Barisic als Fan
Bereits in dessen Zeit als Top-Talent bei der Austria überlegte der damalige Trainer Barisic, Horvath zu verpflichten. Mittlerweile traut auch Chefcoach Didi Kühbauer dem Techniker zu, den Anforderungen bei Rapid standzuhalten.
Standardspezialist
Mit Schaub, Murg und Demir gab es seit 2012 ähnliche Spielertypen im Kader, die vom Flügel in die Mitte ziehen.
Dass der Transfer wahrscheinlich ist, liegt auch an Horvaths Standardstärke. Aktuell tritt bei den Grünen nur Schick ähnlich gute ruhende Bälle. Da der Routinier derzeit oft Ersatz ist, schießt Marco Grüll die meisten Standards. Auch das kann der Top-Neuzugang ordentlich, aber nicht auf Horvaths Niveau.
LASK mischt mit
Hartberg präsentierte Sonntagnachmittag bereits den direkten Ersatz: Donis Avdijaj, 25 – auch der Deutsche war mal ein Top-Talent.
Ist der Weg damit frei nach Hütteldorf? Nicht ganz, auch der LASK ist laut Sky an einem Kauf von Hartbergs Top-Spieler dieser Saison interessiert. Horvath soll sich beide Varianten gut vorstellen können.
Zumindest bei den letzten Rapid-Kandidaten für ähnliche Positionen (Gruber, Balic) war es so, dass die Hütteldorfer vom LASK schlussendlich überboten wurden. In Linz würde der Dribbler als offensiver Flügelstürmer im 3-4-3-System gesehen.
"Zoki, der Weihnachtsmann"
Ein Indiz, dass bei Rapid - zumindest Sonntagabend - Optimusmus herrschte, lieferte Didi Kühbauer. In den vergangenen Wochen antwortete der Rapid-Trainer grimmig auf Fragen nach seinen Transfererwartungen. Sonntagabend packte der Burgenländer auf eine ganz ähnliche Frage nach Wochen wieder einmal seinen Schmäh aus.
"Ich glaube an den Weihnachtsmann und kriege dann auch immer etwas geschenkt. Jetzt glaube ich auch, dass ich noch einen Spieler zusätzlich bekomme. Ich bin überzeugt, dass der Zoki liefert", sagte Kühbauer. Grinsender Zusatz in Gedanken an Sportchef Barisic vor dem Abgang in die Länderspielpause: "Zoki, der Weihnachtsmann - das passt gut."
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