Coronavirus: UEFA verschiebt Fußball-EM in den Sommer 2021

Travellers pass by a logo of the 2020 UEFA European Football Championship displayed on a wall inside Bucharest Henri Coanda International Airport
Das Turnier wird wie erwartet ausgesetzt. Der ÖFB begrüßt die Entscheidung der UEFA.

Die Fußball-EM 2020 wird in den Sommer 2021 verlegt. Diesen Beschluss fasste die UEFA nach ihrer wegen der Coronavirus-Pandemie einberufenen Krisenkonferenz am Dienstag. Einem entsprechenden Vorschlag haben am Dienstag die nationalen Ligen sowie die Europäische Clubvereinigung ECA zugestimmt, wie unter anderem das ZDF berichtete.

In einer weiteren Videokonferenz mussten auch die 55 UEFA-Mitgliedsverbände die Verlegung aufgrund der Coronavirus-Pandemie absegnen, ehe das UEFA-Exekutivkomitee die endgültige Entscheidung treffen konnte. Wie der norwegische Verband bereits am frühen Dienstag-Nachmittag twitterte und vorwegnahm, ist die Verlegung fix. Das Turnier soll nun von 11. Juni bis 11. Juli stattfinden.

Ursprünglich sollte das paneuropäische Turnier in diesem Sommer vom 12. Juni bis zum 12. Juli ausgetragen werden.

UEFA stornierte Hotel-Buchungen

Inwieweit die UEFA die historische Endrunde im Sommer 2021 unter gleichen Voraussetzungen ausrichten will und kann, blieb zunächst offen. Den nationalen Ligen wird die Maßnahme die dringend benötigte Zeit verschaffen, um die derzeit ausgesetzte Saison eventuell doch noch unter einigermaßen regulären Umständen beenden zu können. Stichtag ist dann erst der 30. Juni, an dem normalerweise auslaufende Verträge enden.

Die Verschiebung der EM scheint jedenfalls schon seit der Vorwoche beschlossene Sache zu sein. So hat die UEFA ihre Hotel-Buchungen im Austragungsort Kopenhagen laut Angaben von betroffenen Hoteliers in der dänischen Hauptstadt bereits vor gut einer Woche storniert.

Uefa will Fußball-EM auf 2021 verschieben

Vertreter des ÖFB haben in einer ersten Reaktion die Verschiebung der Fußball-EM um ein Jahr auf 2021 positiv eingeschätzt. So meinte etwa Verbands-Präsident Leo Windtner in einer Aussendung nach der am Dienstag von der UEFA beschlossenen Maßnahme: "Der ÖFB begrüßt diese Entscheidung, im Zuge derer die UEFA klares Leadership bewiesen hat."

Außerdem sagte Windtner: "Die Solidarität der Fußballfamilie in dieser Situation zeigt, dass im Moment andere Dinge Priorität haben. Die Gesundheit aller Menschen steht jetzt im Vordergrund. Es ist erfreulich, dass trotz der derzeitigen dramatischen Situation durch diese Entscheidung auch eine ermutigende Perspektive geboten wird."

FUSSBALL ÖFB-LÄNDERSPIEL: ÖSTERREICH - SCHWEDEN

Foda: "Gibt Wichtigeres"

Dieser Ansicht schloss sich ÖFB-Teamchef Franco Foda an. "Es ist die absolut richtige Entscheidung, in dieser außergewöhnlichen Situation gibt es Wichtigeres als Fußball oder eine EURO. Jetzt gilt es, das Virus einzudämmen, damit wir in naher Zukunft wieder gemeinsam positiv nach vorne schauen können", erklärte der Deutsche.

Zudem ergänzte Foda: "An dieser Stelle möchte ich auch den Frauen und Männern danken, die rund um die Uhr im Einsatz sind - seien es Ärztinnen und Ärzte, Einsatz- und Pflegekräfte oder die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäfte, die uns versorgen. Was sie leisten, ist herausragend."

Auch ÖFB-Teamspieler Valentino Lazaro zeigte Verständnis für die Entscheidung der UEFA. "Die Entscheidung war zu erwarten und ich finde sie auch richtig. In dieser für uns außergewöhnlich schwierigen Zeit steht nicht der Fußball , sondern die Gesundheit, der Zusammenhalt und die Rücksichtnahme innerhalb unserer Gesellschaft im Vordergrund", sagte der England-Legionär.

Ebenfalls abgesagt ist die die Fußball-Südamerika-Meisterschaft Copa America, die auch um ein Jahr auf 2021 verschoben worden ist. Das gab der Kontinentalverband CONMEBOL am Dienstag bekannt. Das Turnier mit Lionel Messi, Neymar und Co. hätte von 12. Juni bis 12. Juli dieses Jahres in Argentinien und Kolumbien stattfinden sollen.

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