Die EM-Verschiebung war richtig, nun ist Feingefühl gefragt

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Der Branche stehen machbare, aber gewaltige Aufgaben bevor. Für die große Lösung kann just ein Feindobjekt sorgen.
Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

Die Verschiebung der Fußball-EM um ein Jahr ist weder überraschend noch groß zu hinterfragen, sondern bloß wichtig und richtig. Die rasche Entscheidung nimmt Druck aus dem milliardenschweren Getriebe, eröffnet Chancen für einen einigermaßen geordneten und fairen Saisonabschluss, wirft zur gleichen Zeit aber auch Dutzende neue Fragen auf. Bei ihrer Beantwortung wird öfters feinfühliger Pragmatismus nötig sein anstatt brachialer Vertragstreue.

Keine Langzeitlösung dürfen Geisterspiele sein. Der Spitzensport lebt von stimmungsvollen Bildern. Zudem meldete der FC Valencia nach dem Duell mit Atalanta aus der Problemregion Bergamo eine Infektionsrate von 35 Prozent (das Rückspiel in Spanien wurde vor leeren Rängen gekickt).

Ganz sicher werden sich Fans länger nicht fühlen können. Das absolut Perverse an der Situation: Für bald wieder volle Stadien könnte ausgerechnet Dietmar Hopp sorgen, dessen Firma als federführend bei der Impfstoffforschung gilt. Noch vor wenigen Wochen wurde der Milliardär als Mehrheitseigentümer von Hoffenheim in vielen Arenen zum Hassobjekt der eingefleischten Fans.

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