Champions League: Salzburg muss gegen Napoli gewinnen

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Für einen Aufstieg ins Achtelfinale ist ein Heimsieg gegen den italienischen Vizemeister wohl die Grundvoraussetzung.

Nach der Auslosung der Gruppe E der Champions League waren die Positionen klar vergeben: Titelverteidiger Liverpool ist Topfavorit auf Platz 1, Italiens Vizemeister SSC Napoli jener auf Platz 2 und den damit ebenfalls verbundenen Aufstieg ins Achtelfinale der Eliteliga. Österreichs Serienmeister Salzburg und Belgiens Meister Genk werden um Platz 3 und damit einen Startplatz im Sechzehntelfinale der Europa League spielen.

Vor dem dritten Spieltag schaut das Ganze aber schon etwas anders aus. Weil Napoli zwar Liverpool daheim 2:0 besiegen konnte, aber in Genk über ein 0:0 nicht hinauskam, Salzburg dafür die Belgier mit 6:2 aus der Red-Bull-Arena schoss und in Liverpool nach einer sensationellen Aufholjagd nur mit 3:4 verlor, ist für Red Bull momentan noch mehr möglich als der anvisierte dritte Gruppenplatz. Um im Rennen um ein Achtelfinalticket zu bleiben, ist aber ein Sieg am Mittwoch Abend gegen die Italiener allerdings wohl Grundvoraussetzung (21 Uhr).

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Dass eine Salzburger Mannschaft Napoli besiegen kann, wurde erst Mitte März bewiesen. Damals wurde Italiens Nummer zwei im Rückspiel des Europa-League-Achtelfinales mit 3:1 besiegt - allerdings unter ziemlich anderen Voraussetzungen als beim Wiedersehen. Dazu kommt die schwache Auswärtsbilanz der Süditaliener in der Champions League. Napoli wartet seit acht Spielen auf einen Auswärtssieg. Fünf Auftritte gingen davon verloren. Die Salzburger haben hingegen die vergangenen sechs Europacup-Heimspiele und auch alle Partien unter dem neuen Trainer Jesse Marsch in der Red-Bull-Arena gewonnen.

Bei diesen Bilanzen überrascht es nicht, dass Carlo Ancelotti mehr als nur Respekt vor den Salzburgern zeigt:  "Man hat bereits gesehen, dass Salzburg um den Aufstieg in dieser Gruppe kämpfen kann und sie eine sehr starke Mannschaft sind, daher werden es wichtige Spiele für uns", betonte der Startrainer von Napoli. Er erwartet - auch das ist logisch - hohe Intensität und hohes Tempo.

"Vor allem auswärts ist Präsenz wichtig. Da ist man geneigt, ängstlich oder eingeschüchtert ins Spiel zu gehen. Wir müssen das Spiel dirigieren, dass es nach unseren Vorstellungen läuft", meinte  der Ex-Milan-, - Real-, -Chelsea-, -PSG- und -Bayern-Trainer am Mittwoch in der Red-Bull-Arena. Der 60-Jährige warnte besonders vor der Offensive der Salzburger: "Sie haben einen sehr gefährlichen Angriff mit unterschiedlichen Stürmern. Die haben verschiedene Qualitäten, die gut zusammenpassen."

Ihrer Offensivstärke sind sich die Salzburger bewusst, ihrer Defensivschwäche aber natürlich auch. Diese hing zuletzt auch damit zusammen, dass die Startphase verschlafen worden ist - wie beim 1:1 bei Sturm Graz am Samstag, aber auch beim 3:4 in Liverpool:  "Dort war es für unsere junge Mannschaft das erste Mal auf dieser großen Bühne. Wir hatten zu viel Respekt, haben daraus aber gelernt", versicherte Max Wöber in der Pressekonferenz am Tag vor dem Napoli-Spiel.

Trainer Jesse Marsch erwartet von seiner Elf "ein angstloses Gefühl", während es in Liverpool diesbezüglich "schwierig" gewesen sei. "Wir haben viel daraus gelernt. Die Mannschaft wird mutig auftreten", kündigte der US-Amerikaner an. "Wir werden nicht wie in Liverpool die ersten 30 Minuten verschlafen und alles versuchen, um die Null zu halten", stellte Wöber klar.

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