Champions League: Bayern und Real bieten alles, nur keinen Sieger
Wenn die Bayern und Real Madrid aufeinandertreffen, kommen die Fans auf ihre Kosten. So auch am Dienstag im Halbfinal-Hinspiel der Champions League. Nach zwei Elfmetern, vier Toren und einem 2:2-Remis ist klar: Im Rückspiel am kommenden Mittwoch im Estadio Bernabeu wird es noch einmal zur Sache gehen.
„Alle in Rot“ war das Motto für die Partie, zu dem die Bayern aufgerufen hatten. Alle Fans sollten in einem roten Kleidungsstück in die Arena kommen und ein Großteil des Anhangs tat es auch.
Rot – die Farbe der Gefahr – erschien auch schon nach 40 Sekunden vor dem Tor der Gäste. Leroy Sané hatte nach Pass von Harry Kane und einem insgesamt sehenswert herausgespielten Angriff die erste Chance des Spiels, scheiterte aber an Goalie Lunin.
Der Ukrainer sollte in den ersten 20 Minuten noch öfters Rot sehen. Die Bayern dominierten im eigenen Stadion die Anfangsphase und wurden mehrmals gefährlich. Noch einmal Sané, dann auch Kane mit einem versuchten Heber von der Mittellinie und Musiala feuerten aufs Real-Tor. Doch eingeschlagen hat es auf der anderen Seite.
Eine einzige Chance brauchte Real Madrid, um in München in Führung zu gehen. Bayern-Verteidiger Kim hatte sich aus der Viererkette locken lassen. Toni Kroos spielte den Ball perfekt ins Loch, Vinicius Junior sprintete in die Tiefe und ließ Neuer keine Chance – 0:1 (23.).
Bayern-Coach Thomas Tuchel reagierte zur Pause, brachte Guerreiro im Mittelfeld für den nicht ganz auf der Höhe wirkenden Goretzka und ließ die Flügel Sané und Musiala die Seiten wechseln. Die Bayern waren nach dem Schock in Hälfte eins wieder auf Kurs. Die beiden Dribbler wurden wieder besser eingesetzt und taten der Real-Abwehr prompt weh.
Acht Minuten nach dem Seitenwechsel fiel der Ausgleich. Konrad Laimer, der im Zentrum sehenswert fast alles abräumte und stets bemüht war, schnell in die Tiefe zu spielen, fand Sané auf dem rechten Flügel. Der 28-Jährige dribbelte mit dem Ball am linken Fuß zur Mitte und traf ins kurze Eck – 1:1 (53.).
Real wirkte nun überfordert. Lucas Vázquez, als rechter Verteidiger eingesprungen, war es definitiv mit Jamal Musiala. Der 21-Jährige tat es Sané gleich, dribbelte mit dem stärkeren Innenfuß, seinem rechten, von links zur Mitte und konnte von Vázquez nur mit einem Foul gestoppt werden. Den logischen Elfmeter verwandelte Harry Kane eiskalt (57.). Die Bayern führten und legten beinahe nach. Dier und Laimer verschafften es nach Eckbällen aber nicht, den Ball über die Linie zu drücken.
Luka Modric sollte in der Schlussphase wieder Ruhe ins reale Spiel bringen. Der 38-Jährige tat mehr als das, er setzte Akzente. Real tauchte wieder öfters im Bayern-Strafraum auf und wurde belohnt. Kim legte Rodrygo, wieder gab es Elfer. Wieder wurde eiskalt verwandelt. Vinicius bezwang Neuer (83.) – der erste Akt blieb ohne Sieger.
Kommentare