Sturm kann Rapid nicht davonziehen

Sturm kann Rapid nicht davonziehen
Die Grazer müssen sich Wiener Neustadt geschlagen geben.

Die Fans des runden Leders aus Wr. Neustadt sind generell nicht zu beneiden. Sie sehen zwar Bundesliga-Fußball, aber wer Tore sehen will, musste zuletzt wo anders hinfahren. Zwei Heimspiele gab es in diesem Jahr, beide endeten mit einem 0:0. Und in der Vorsaison gab es in neun Spielen ein torloses Remis im Stadion der Stadt Wr. Neustadt.

Am Samstag gab es erstmals Jubel. Auch, weil die Gastgeber getroffen haben und Sturm mit 1:0 besiegten.

Der Tabellendritte aus Graz stellte vom Startschuss weg die aktivere Mannschaft, Szabics, der dieses Mal den Vorzug gegenüber Rubin Okotie bekommen hat, hatte die ersten Chancen. Die erste wirklich gute Möglichkeit hatte aber Schloffer, dessen Schuss nur knapp das Ziel verfehlte. Die Wr. Neustädter postierten sich im dichten Nebel in der eigenen Verteidigung und machten es Sturm nicht leicht, zu Zählbarem zu kommen.

Selbst versuchten die Gastgeber mit schnellen, langen Bällen zum Erfolg zu kommen, Sturm-Goalie Focher behielt aber nicht nur eine weiße Weste, sondern auch reine Handschuhe. Kurzum: Das Spiel passte sich in den ersten 45 Minuten dem tristen Wetter an (oder umgekehrt).

Sturm mittellos

Nach der Pause verjuxte Szabics die nächste Chance. Aber dann, in der 62. Minute fiel doch das erste Tor in Wr. Neustadt in diesem Jahr: Offenbacher ließ Focher mit einem herrlichen Freistoß keine Chance. Sturm fand danach kein Mittel, die Abwehr der Niederösterreicher zu knacken und hatte erst in den Schlussminuten Chancen.

Okotie nahm aber dem viel besser postierten Vujadinovic den Ball weg (87.), ein Okotie-Treffer wurde richtigerweise wegen Abseits aberkannt, ein abgefälschter Ciftci-Schuss landete an der Latte (92.). Sturm konnte aus Rapids Niederlage kein Kapital schlagen.

Bitter: Die Sturm-Verteidiger Dudic und Klem sahen Gelb und sind nächsten Sonntag in Salzburg gesperrt. Wirklich schlimm traf es aber Wr. Neustadt: Terzic musste schon in der Anfangsphase ausgetauscht werden. Die schlimme Prognose: Achillessehnenriss.

SC Wiener Neustadt - SK Sturm Graz 1:0 (0:0)

Wr. Neustadt, 2.550, SR Schüttengruber.

Tor: 1:0 (67.) Offenbacher

Wr. Neustadt: Vollnhofer - Mimm, Ramsebner, M. Wallner, Berger - Rauter, Hlinka - Pollhammer, Offenbacher (85. Friesenbichler), Terzic (13. Fröschl) - Tadic (75. Piermayr)

Sturm: Focher - Ehrenreich (74. Hölzl), Dudic, Vujadinovic, Klem (86. Ciftci) - Schloffer (69. Okotie), Madl, Säumel, F. Kainz - Sukuta-Pasu, Szabics

Gelbe Karten: Ramsebner, Piermayr bzw. Ehrenreich, Dudic, Klem, Säumel, Szabics, Madl

Tabelle Bundesliga

Heimo Pfeifenberger (Trainer Wr. Neustadt): "Wir haben gut begonnen, dann hat Sturm das Kommando übernommen und uns nach hinten gedrängt. Nach vorne ist bei uns lange Zeit nichts gegangen, wir haben aber trotzdem hinten nicht viel zugelassen. Das hat bis eine Viertelstunde nach der Pause gedauert. Nach dem Freistoßtor von Offenbacher haben wir die zweite Luft bekommen und bis zum Schluss gefightet. Mit dem einen oder anderen Konter hätten wir die Partie auch früher entscheiden können. Für uns ist das ein schönes Osterwochenende."

Peter Hyballa (Trainer Sturm Graz): "Wir haben brav gespielt, technisch gut, aber die zwingenden Chancen haben gefehlt. Wir sind einfach zu torungefährlich, Wr. Neustadt ist aber defensiv auch gut gestanden. Wir müssen daran arbeiten, unsere Chancen besser zu verwerten. Man muss die Niederlage akzeptieren."

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