Admira zieht Mattersburg in die Gefahrenzone
Zu erwarten war nichts – warum auch? Die Admira empfing Mattersburg, und damit gastierte das schlechteste Auswärtsteam bei der schlechtesten Heimmannschaft. Enttäuscht wurde also niemand von dem, was beide Teams an diesem trüben Samstagnachmittag in der Südstadt boten.
Ein Tor, nein: eine Unachtsamkeit, entschied diese Partie: Pöllhuber lässt sich vom nimmermüden Admiraner Schwab am kurzen Eck überraschen (32.). Das Tor sollte sich als goldenes herausstellen für die Niederösterreicher, die mit dem Heimsieg auf einen Punkt an die achtplatzierten Burgenländer heranrückten.
Keine Panik
In Panik verfällt in Mattersburg freilich niemand. Zu oft schon hat man das Abstiegsgespenst mit Leidenschaft und Härte (zwei Eigenschaften, die am Samstag fehlten) vertrieben. Aus Coach Franz Lederer sprach zudem die Erfahrung aus 298 Bundesligaspielen auf der Betreuerbank, als er sagte: „Jetzt sind wir wieder dort, wo wir überhaupt nicht hinwollten.“ Nämlich im Abstiegskampf – neun Runden vor Saisonschluss.
Nicht minder erfahren ist Jürgen Macho. Der Winter-Neuzugang stand auch dieses Mal seinen (Tor-)mann und bescherte der Admira das erste Pflichtspiel ohne Gegentor seit 15. September sowie den ersten Heimsieg seit 6. Oktober.
Auch er weiß: „Es war wieder nur ein kleiner Schritt, aber wieder ein wichtiger.“ Die großen Schritte könnten in den kommenden Wochen folgen, wenn Ried, Innsbruck und Wr. Neustadt warten.
Trenkwalder-Arena, 2.444 Zuschauer, SR Stephan Klossner (SUI).
Tor: 1:0 (32.) Schwab
Admira: Macho - Plassnegger, Drescher, Ebner, Palla - Schick, Thürauer (89. Toth), Schwab, Jezek (72. Pranjic) - Ouedraogo, Segovia (74. Windbichler)
Mattersburg: Borenitsch - Höller (86. Novak), Majstorovic (77. Mörz), Pöllhuber, Mravac - Röcher, Gartner, Prietl, Farkas - Bürger - Klemen (70. Naumoski)
Gelbe Karten: Schwab bzw. Pöllhuber, Mravac
Dietmar Kühbauer (Admira-Trainer): "Diese drei Punkte waren enorm wichtig. Es war ein verdienter Sieg, obwohl es das erwartete Geduldspiel wurde. Nach dem 1:0 ist das Spiel dann offener geworden, vorher waren beide Mannschaften sehr bedacht. In der zweiten Hälfte hätten wir aufgrund der Chancen den Sack früher zumachen müssen, so ist das Spiel bis zuletzt auf Messers Schneide gestanden. Die guten Spiele der vergangenen Wochen sind mit diesem Sieg abgerundet worden. Die Punkte gegen starke Mannschaften waren für den Kopf - vor allem für das Selbstvertrauen der jungen Spieler - enorm wichtig."
Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): "Heute sind wir selbst schuld, dass wir nicht gewonnen haben. Das Spiel war lange Zeit offen, die Admira hat aus dem Nichts das Tor gemacht. In dieser Situation haben wir ganz schlecht verteidigt. Das Problem liegt aber vor allem in der Offensive. Aus den Halbchancen, die wir haben, gelingt es uns derzeit nicht, zwingende Gefahr auszuüben. Da sind wir nicht konzentriert genug, das ist eine Kopfsache. In dieser Hinsicht müssen wir anders an die Dinge herangehen."
Zum Abstiegskampf, in den nun auch Mattersburg als vierter Klub involviert ist, meinte Lederer: "Für die Zuschauer ist das jetzt genial, für uns weniger."
Angesprochen auf die Egalisierung des Osim-Rekords lautete seine Antwort: "Mir wäre es lieber, wir hätten sechs Punkte mehr und ich 50 Spiele weniger."
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