Rapid verliert nach 2:0-Führung

Rapid verliert nach 2:0-Führung
Die Hütteldorfer müssen sich vor eigenem Publikum dem WAC mit 2:4 geschlagen geben.

Die Erwartungen in Hütteldorf waren groß: Im siebenten Duell sollte endlich der erste Sieg gegen den WAC und damit der Sprung auf den zweiten Platz gelingen. Die geplante Werbung für das Heimspiel gegen Kiew wurde aber nur 30 Minuten lang gemacht – ehe die Partie gegen den Angstgegner ohne Not völlig entglitt und eine peinliche Heimniederlage ihren Lauf nahm.

Rapid startete mit den Routiniers Hofmann und Pichler und damit nicht mehr ganz so jugendlich wie gegen Ried. Anfangs war aber wieder eine erfrischende Offensive zu sehen. Nur bei einem Konter über De Paula (8.) wurden Erinnerungen an die bisherigen Spiele gegen den Angstgegner wach.

Nach zehn Minuten zirkelte Hofmann einen Freistoß zur Mitte, Louis Schaub staubte nach der Abwehr von Goalie Dobnik mit einem satten Volley ins Eck ab – 1:0. Die 12.200 Fans jubelten erstmals über ein Heimtor gegen den WAC.

Dass es noch schärfer geht, zeigte zehn Minuten später Thanos Petsos. Aus knapp 30 Metern zog der Grieche unwiderstehlich ab. Der Größennachteil von Dobnik und die Unterseite der Latte taten ihr Übriges – 2:0.

Wie in Salzburg schien die Mannschaft von Dietmar Kühbauer hoffnungslos unterlegen, kam aber erneut zurück – weil Hofmann allein vor Dobnik die Partie nicht entschied (27.).

Michael Liendl machte es wieder spannend, nutzte eine Konfusion in der Rapid-Abwehr zu einem Schuss unter die Latte – 2:1 (30.).

Das Spiel kippt

Plötzlich wackelte Rapid. Sandro Gotal hatte den Ausgleich auf dem Fuß (35.). Nach 51 Minuten machte ihn der linke Flügel auch. Auf einen kapitalen Fehlpass von Petsos folgte ein präziser Stanglpass von Liendl, den Gotal nur über die Linie drücken musste.

Mit dem Comeback zum 2:2 wie beim Saisonauftakt und zuletzt auch in Salzburg war der WAC aber noch nicht zufrieden. Ein Hofmann-Fehlpass wurde zu einem perfekten Konter genutzt. Kerhes Flanke köpfelte Mihret Topcagic zum völlig überraschenden 2:3 ins Netz (56.).

Barisic reagierte, nahm Hofmann und den komplett wirkungslosen Burgstaller vom Feld. Doch Rapid fing sich nicht mehr. Sogar der zuletzt souveräne Novota patzte nach einem weiteren Topcagic-Kopfball – Rnic staubte zum 2:4 ab (70.).

In nur 40 Minuten hatte der WAC mit vier Treffern ein verloren geglaubtes Spiel gedreht. Für Rapid bleibt am Donnerstag in der Europa League nur noch die Hoffnung, von Kiew nach dem 2:4 unterschätzt zu werden.

SK Rapid Wien - WAC 2:4 (2:1)

Hanappi-Stadion, 12.200, SR Drachta


Torfolge: 1:0 (10.) Schaub
2:0 (20.) Petsos
2:1 (30.) Liendl
2:2 (51.) Gotal
2:3 (56.) Topcagic
2:4 (70.) Rnic

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Palla - Pichler (73. Behrendt), Petsos - Schaub, S. Hofmann (61. Sabitzer), Burgstaller (61. Grozurek) - Boyd

WAC: Dobnik - Standfest, Sollbauer, Rnic, Baldauf - De Paula, Polverino - Kerhe, Liendl (90. Salentinig), Gotal (77. Jacobo)-Topcagic (72. Falk)

Gelbe Karten: Palla bzw. Sollbauer

Tabelle

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Die erste halbe Stunde war sehr gut, nach dem Anschlusstreffer ist Verunsicherung in die Mannschaft gekommen. Die Fehler haben sich durchgezogen von vorne bis hinten. Wir haben nicht mehr in den Rhythmus gefunden, nicht mehr Fußball gespielt, sondern nur mehr Fußball gekämpft."

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): "Nach den ersten 25 Minuten hat man nicht erwarten können, dass wir wie gegen Salzburg zurückkommen. Mit dem 3:0 wäre der 'Kas' gegessen gewesen. Ab dem Anschlusstreffer waren wir nahe am Mann, aggressiv. Rapid hat bis zur letzten Minute keine Chancen mehr gehabt, wir haben die Tore geschossen und sind verdient als Sieger vom Platz gegangen. 4:2 im Hanappi-Stadion zu gewinnen ist etwas Besonderes, ich bin sehr stolz auf meine Spieler."

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