Die nächste Blamage für Meister Austria

Die nächste Blamage für Meister Austria
Die Veilchen verpatzen die Generalprobe für St. Petersburg, unterliegen der Admira mit 0:1.

Die 5706 Zuschauer hätten es sich bis zur 83. Minute verdient, zumindest einen Teil des Eintrittsgeldes zurück zu bekommen. Denn was sie in der Südstadt von der Admira und vor allem von der Austria zu sehen bekamen, war unbezahlbar schwach. Doch dann wurden sie Augenzeugen einer Sensation, als Schicker das 1:0 für die Admira erzielte. Die Austria befindet sich nach dem Cup-Aus in Kalsdorf und vor dem ersten Auswärtsspiel in der Champions League in einer Krise .

Wenn man die Leistung der Austria heranzieht und bedenkt, dass man am Dienstag bei Zenit in St. Petersburg, dem Tabellenführer der Premjer Liga, gastiert, dann kann einem Veilchen Angst und Bange sein. Es war nicht zu erkennen, welches Team das Tabellenende schmückt und welche Mannschaft in der Champions League mitspielt.

Harmlose Austrianer

Es klappte nichts beim Meister. Der Spielaufbau war von Fehlern geprägt, hätte man für jeden Fehlpass einen Euro erhalten, die Kassa hätte ordentlich geklingelt. Vor allem Simkovic und Jun sorgten für die meisten Ballverluste.

So waren die Wiener nicht nur in der Offensive bis auf einen Schussversuch von Hosiner ungefährlich, sondern sie luden die Admiraner regelrecht dazu ein, selbst aktiver zu werden. Und das taten die Niederösterreicher auch nach einer Viertelstunde. Die Verspätung hatte vielleicht auch mit der Systemumstellung zu tun, die Neo-Trainer Walter Knaller den angeschlagenen Admiraner verordnet hatte. Im Mittelfeld sollte der großteils defensiv geschulte Ebner das zuletzt durchlässige Zentrum der Niederösterreicher stopfen.

Schick und zwei Mal Schwab näherten sich mit Chancen dem Austria-Tor an, knapp vor der Pause gelang Ouedraogo das Kunststück, aus drei Metern nur die Stange zu treffen. Es war der vorläufige Höhepunkt in einer schwachen Partie.

Nach der Pause änderte sich bei der Austria eines wesentlich: die Spielrichtung, und die ist vom Regulativ vorgegeben. Der Meister fand kein brauchbares Mittel, um den Letzten der Liga auszuspielen. Abermals war die Admira gefährlicher. Den violetten Fans reichte es: „Wir wollen die Austria sehen.“ Doch das Meisterteam blieb verschollen.

Auch Kienast als zusätzliche Spitze vermochte dem Spiel keine Wende zu geben. Dafür aber besagter Rene Schicker: Der Admiraner kam in Minute 77 und nutzte wenig später eine neuerliche Unsicherheit der Austria zur Entscheidung (83.).

FC Admira Wacker Mödling - FK Austria Wien 1:0 (0:0)

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 5.276, SR Eisner.

Tor: 1:0 (82.) Schicker

Admira: Leitner - T. Weber, Schößwendter, Windbichler, Katzer - Rusek (88. Thürauer), Ebner (90. Schachner) - Schick, Schwab, Domoraud - Ouedraogo (77. Schicker)

Austria: Lindner - Koch, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Mader (56. Dilaver, 76. Leovac), Holland - Spiridonovic, Simkovic, Jun (56. Kienast) - Hosiner

Gelbe Karten: Ebner bzw. Rogulj, Holland

Tabelle

Walter Knaller (Admira-Trainer): "Ich bin sehr happy über diesen Sieg. Wir stecken im Abstiegskampf, aber ich habe gewusst, dass wir derzeit mit der Austria mithalten können. Unser Marschplan ist voll aufgegangen. Heute hat man gesehen: Wenn wir läuferisch und kämpferisch alles abrufen, dann haben wir Erfolg."

Nenad Bjelica (Austria-Trainer): "Die Admira hat verdient gewonnen. Wir sind nicht in den gewünschten Spielfluss gekommen. Wir konnten einfach nicht unsere richtige Leistung zeigen. Wie wir uns derzeit präsentieren, das ist einfach nicht genug. 17 Spiele in zwei Monaten, dazu das Verletzungspech, das zeigt derzeit bei uns Wirkung. Wir brauchen mehr Frische, müssen uns jetzt für das Spiel am Dienstag in St. Petersburg gut regenerieren und konzentrieren. Ich stellte mich voll vor die Mannschaft, sie versucht alles. Die Öffentlichkeit soll die Spieler in Ruhe lassen. Wenn man einen Schuldigen sucht, dann ist das der Trainer."

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