Vierter Austria-Sieg in Folge: "Geil, das jetzt selbst zu erleben"
Keinen Schönheitspreis, aber drei Punkte hat die Austria am Samstag geholt. Dank des Last-Minute-Treffers zum 1:0 über Schlusslicht Lustenau wurde die Siegesserie auf vier Partien ausgebaut und gezeigt, dass man aktuell auch "dreckige" Erfolge feiern kann. "Du kannst so ein Spiel eigentlich nur verlieren", sagte ein erleichterter Coach Michael Wimmer, der sich nicht zuletzt für Matchwinner Alexander Schmidt freute. Der Joker brach nach gut 16 Monaten seine Torsperre.
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Die Ballbesitzdominanz der Wiener schien vor 10.820 Zuschauern in der Generali Arena wirkungslos zu verpuffen. Zu statisch, ideenlos lief der Spiel der Hausherren über weite Strecken, Chancen waren Mangelware. Die tief und aufopfernd verteidigenden Außenseiter verzeichneten vor der Pause sogar zwei nennenswerte Möglichkeiten, vor allem das Luftloch von Anderson nach Kontakt mit Hakim Guenouche bleibt in Erinnerung. "Da hätten wir uns auch über einen Elfmeter nicht beschweren dürfen", gestand Wimmer.
Dass die Fans am Ende doch noch jubeln durften, war Schmidt zu verdanken, der einen Eckball per Kopf zum Siegtreffer veredelte (89.). "Es war nicht schön zum Anschauen, es war ein hartes Stück Arbeit", gestand der Stürmer, der seit seiner Verpflichtung im Sommer über fünf Kurzeinsätze nicht hinausgekommen ist. "Geil, das jetzt selbst so zu erleben, hat schon was", erklärte der ehemalige WAC-, St.-Pölten- und LASK-Kicker, der sich 2022/23 erfolglos bei Vizela in Portugals Oberhaus versucht hatte. "Es freut mich, dass sich Alex belohnt hat, er hat auch keine leichte Zeit gehabt, im Training aber immer alles gegeben", erklärte Wimmer.
Der Deutsche, dessen Truppe nun schon sieben Pflichtspiele lang ohne Gegentor ist und am kommenden Samstag Salzburg empfängt, gratulierte seiner Elf trotz der offensiven Flaute zu einer "reifen Leistung". Gerade in der ersten Hälfte habe man allerdings "zu viele Kontakte gebraucht, um die Linien zu überspielen, wir haben zu langsam gespielt". In der zweiten Hälfte, in der sein Team keine Konter mehr zuließ, habe man dann besser agiert, auch diverse Wechsel hätten Schwung gebracht, betonte Wimmer. "Am Ende des Tages ist es ein verdienter Sieg, auch wenn es ein glücklicher Sieg ist."
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Noch vor zwei Monaten hätte die Austria ein ähnliches Spiel vielleicht sogar verloren. Die jüngste Erfolgsserie hat aber für eine neue Selbstverständlichkeit gesorgt, die sich am Samstag im Finish Bahn brach. "In den Köpfen ist das jetzt schon drinnen. Da hast du so einen Glauben daran, 'wir gewinnen das Spiel noch irgendwie, solange wir zu null bleiben'." Die Reife sei auch daran zu erkennen, dass man sich weder durch die klare Favoritenrolle, noch den Spielverlauf durcheinanderbringen habe lassen. "Jeder erwartet, dass man sie aus dem Stadion fegt. Aber man gewinnt gegen Austria Lustenau nicht im Vorbeigehen."
Markus Mader durfte es als Kompliment nehmen, sein Team steht aber nach wie vor zwei Punkte hinter der WSG Tirol auf dem letzten Rang. "Wir hätten uns natürlich gern einmal belohnt. Sicher wäre der Punkt sehr wichtig fürs Selbstvertrauen gewesen", erklärte der Lustenau-Trainer. Angesichts einer engagierten Vorstellung seiner Truppe, die sich fast ausschließlich aufs Verteidigen konzentrierte, könnte diese aber "stolz auf diese Leistung sein".
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