Admira-Pleite in Wiener Neustadt

APA12401996 - 20042013 - WIENER NEUSTADT - OESTERREICH: Tipp3 - Bundesliga - Begegnung zwischen FC Wiener Neustadt und FC Admira Wacker am Samstag, 20. April 2013, in Wiener Neustadt. Im Bild: Dennis Mimm (l./ Neustadt) gegen Patrick Tischler und Gernot Plassnegger (Admira). APA-FOTO: HANS PUNZ
Die Neustädter liegen nach dem 3:0-Heimsieg einen Punkt vor der Admira auf Rang sieben.

Sachen gibt’s. Etwa: Wiener Neustadt ist die Nummer eins in Fußball-Niederösterreich. Vor einem Jahr schien diese Tatsache undenkbar, seit gestern ist sie Realität. Lokalrivale Admira war einst in den Europacup gestürmt, während die Neustädter ums finanzielle und sportliche Überleben kämpften. Viel hat sich seither nicht geändert, außer dass sich die Admira nun auch in der Gefahrenzone der Bundesliga befindet.

Am Samstag hat sich der Abstiegskampf noch einmal verschärft. Während Schlusslicht Innsbruck gewann, Mattersburg in Graz punktete, verlor die Admira das vierte und letzte Derby der Saison. Damit stand aber jedenfalls fest, wer die Nummer eins im größten Bundesland der Republik ist: Wiener Neustadt. Die Gastgeber gewannen einen umkämpften Schlagabtausch mit 3:0 und damit drei der vier Derbys.

Wr. Neustadt mit Mühe

Doch so locker, wie es das Ergebnis erahnen lässt, fiel den Neustädtern der Sieg nicht. Über weite Strecken der Partie bestimmten die technisch talentierteren Admiraner auf dem holprigen Untergrund das Geschehen. Allein die ganz großen Torchancen blieben aus. Bei Neustadt offenbarten sich in Abwesenheit des angeschlagenen Routiniers Hlinka zunächst Schwächen in der defensiven Zentrale.

Zaghaft und ideenlos waren sie gestartet, doch erhobenen Hauptes gingen sie in die Halbzeit. Nach einer unangenehmen Flanke in den Torraum der Admira hatte Innenverteidiger Ramsebner die Führung erzielt (41.).

Die Vorentscheidung sollten nicht die weiteren Tore bringen, sondern zwei Platzverweise bei den Admiranern: Erst ließ sich der routinierte Tormann Macho zu einer Tätlichkeit hinreißen (48.), dann sah Palla Gelb-Rot (78.). Damit war Neustadts Siegerstraße geebnet. Zwei Mal nutzte Außenverteidiger Mimm den frei gewordenen Raum (81., 90.).

Das siebente ungeschlagene Heimspiel in Folge spült den Klub gar auf Platz sieben.

SC Wiener Neustadt - FC Admira Wacker Mödling 3:0 (1:0)

Stadion Wiener Neustadt, 4.300 Zuschauer, SR Lechner.


Tore: 1:0 (41.) Ramsebner
2:0 (81.) Mimm
3:0 (90.) Mimm

Wr. Neustadt: Vollnhofer - Mimm, Ramsebner, M. Wallner, Hofbauer - Rakowitz, Piermayr, Offenbacher (84. Wolf), Martschinko - Friesenbichler (89. Bozkurt), Rauter (83. Pollhammer)

Admira: Macho - Plassnegger, Schößwendter, Drescher, Palla - Schick (62. Auer), Windbichler, Schwab, Tito - Ouedraogo (72. Sulimani), Segovia (51. Tischler)

Rote Karte: Macho (49./Tätlichkeit)

Gelb-Rote Karte: Palla (77./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Rauter, Ramsebner bzw. Ouedraogo, Drescher, Sulimani

Anmerkung: Admira-Co-Trainer Manfred Nastl wurde nach lautstarker Kritik von Schiedsrichter Harald Lechner auf die Tribüne verbannt (79.).

Tabelle Bundesliga

Heimo Pfeifenberger (Wiener-Neustadt-Trainer): "Das war ein unglaublich wichtiger Sieg, wenn man sieht, wie eng es in der unteren Tabellenregion zugeht. Wir haben zwar sehr schwer ins Spiel gefunden, das Tor hat uns natürlich geholfen, ebenso der Spielverlauf mit den Ausschlüssen. Und endlich haben wir auch einmal Konter bis zum Ende gespielt. Das war ein wichtiger Schritt im Abstiegskampf, aber noch ist nichts entschieden. Ich bin aber überzeugt, dass wir nicht absteigen, weil die Mannschaft hat Riesencharakter. Es ist schön, dass jetzt drei Mannschaften hinter uns sind, auch wenn es extrem knapp zugeht."

Dietmar Kühbauer (Admira-Trainer): "Wir waren zwar optisch besser, haben die eine oder andere Halbchance gehabt, aber mit dem Standardtor vor der Pause und dem Ausschluss von Macho ist es dann für die andere Seite gelaufen. Mit zwei Mann weniger war es natürlich schwer und die Niederlage verdient. Auf so einem schlechten Platz kann man keinen guten Fußball spielen, aber man muss auch sagen, dass Wiener Neustadt sehr gut verteidigt."

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