Arsenal als attraktives Los: "Das Ziel von Rapid ist Platz zwei"

Mit Alexandre Lacazette (li.) und Pierre-Emerick Aubameyang hat Arsenal zwei Starstürmer in seinen Reihen. 
Europa League: Die Hütteldorfer fahren nach London - so wie der LASK, der auf Tottenham trifft. Auf den WAC wartet ZSKA Moskau.

Ein ganz großer Name, der das Stadion mit Dreierabos ausverkauft, und zwei schlagbare Gegner – in Vor-Corona-Zeiten hätte Rapid die perfekte Gruppe erwischt: Arsenal aus London, Molde aus Norwegen und Dundalk aus Irland.

Tatsächlich gibt es eine kleine Hoffnung auf 8.000 Fans im Allianz Stadion (so viele erlaubt die neue UEFA-Regelung), wahrscheinlicher ist, dass wegen der Regierungsverordnung maximal 3.000  dabei sein dürfen.

Fix ist hingegen, dass Rapid einen Teil der ausbleibenden Millionen durch Siegprämien und den Aufstieg in die K.-o.-Phase  ausgleichen kann. „Unser Ziel ist Platz zwei“, meint Trainer Didi Kühbauer mit Blick auf seine Gruppe B. „Arsenal ist der klare Favorit. Molde hab’ ich beim knappen Aus im Play-off zur Champions League gegen Ferencvaros gesehen – das ist eine gute Mannschaft. Dundalk kenne ich noch zu wenig. Leicht wird es nicht, aber wir dürfen uns auch nicht beschweren.“

Gegen Aubameyang

Arsenal bringt den Glanz in die Gruppe. Die 1886 gegründeten Gunners aus London holten 13 Mal die Meisterschaft und gehören damit zu den erfolgreichsten Teams von der Insel.

Trainer  Mikel Arteta hat nach der Ära Wenger Arsenal wieder nahe an  die englische Spitze geführt – mit dem Sieg im FA-Cup (gegen Chelsea) wurde die Qualifikation geschafft. Der größte Star ist Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang.

Aus Topf 3 hätte ein weiterer großer Namen wie Milan folgen können, geworden ist es mit   Molde der aktuell Vierte der norwegischen Liga. In diesem Duell wird sich  der Aufstieg entscheiden.

Keinen Zweifel über die Favoritenrolle darf es gegen Dundalk geben. Der aktuell Fünfte der halbprofessionellen Liga in Irland hatte im Play-off einen Gegner von den Färöern (!) und 3:1 gegen Klaksvik gewonnen.

Kühbauer: "Aufstieg ist Ziel"

„Nach dem ersten Los habe ich mir gedacht, schlechter kann es jetzt nicht mehr werden, am Ende muss man sagen, dass es eine gute Gruppe für uns ist, über die wir uns nicht beschweren dürfen", sagte Rapid-Trainer Didi Kühbauer. "Das heißt aber nicht, dass wir glauben, dass es für uns einfach wird. Arsenal sei der ganz große Favorit und von der Qualität her über die anderen Teams aus Pool B zu stellen. „Die zwei anderen Gegner sind machbar, wir werden uns da um Platz zwei matchen. Wir werden versuchen weiterzukommen, und das muss auch unser Ziel sein.“ Besonders freut sich Kühbauer auf das Auswärtsspiel: "Wenn ich an das Emirates Stadium denke, dort aufzulaufen, da geht einem das Herz auf.“

Wie damals

Gespielt wird in  historisch angehauchten Europa-League-Dressen, die an jene von 1930 erinnern. Damals haben die Hütteldorfer den Mitropacup gewonnen.

Generell wäre das Rundherum  in der Ära von Andy Marek noch tagelang zelebriert worden. Während der Krise kann es nur Rahmenprogramm mit Sicherheitsabstand sein. So wie der Deal mit MVC Motor, über den sportsbusiness.at vorab berichtete

Der Vertrag bis 2025 fällt in die (teurere) Kategorie der Premium Partner. Nach der einvernehmlichen, Corona-bedingten Trennung von Mercedes fährt Rapid künftig auf Jeep ab.

Keine Abgänge mehr?

Ob noch ein Spieler knapp vor Transferende am Montag davonbraust? „Eher nicht, weil es zwar viele Anfragen gibt, aber noch für keinen Spieler eine Ablöse geboten wurde, die wir nicht ablehnen könnten“, erklärt Sportchef Zoran Barisic.

„Außerdem wäre es ganz schwer, noch Ersatz zu verpflichten.“ Kühbauer meint: „Es wäre ganz schlecht, wenn ich nach unserem besten Spieler - Stefan Schwab - noch einen verliere. Aber wenn ein unmoralisches Angebot kommt, verstehe ich’s.“

FUSSBALL / CHAMPIONS LEAGUE / QUALIFIKATION / 2. RUNDE: NK LOKOMOTIVA ZAGREB - SK RAPID WIEN

Rapid-Trainer Kühbauer

Am Sonntag kommt es zum Spitzenspiel gegen den LASK, der nicht nur beim 4:1 in Lissabon gegen Sporting überzeugt hat.

Vor (nur) 3.000 Fans. Kühbauer: „Darüber könnte ich heulen.“

LASK gegen Tottenham, WAC gegen ZSKA Moskau

Auch der erwähnte und vom beeindruckten Kühbauer hoch gelobte LASK darf nach England. Die Linzer spielen gegen den Champions-League-Finalisten von 2019 Tottenham mit Startrainer Jose Mourinho. Außerdem in Gruppe J sind Ludogorets Rasgrad (BUL) und Antwerpen aus Belgien.

„Mit Tottenham haben wir eine absolute Spitzen-Mannschaft gezogen, die mit Jose Mourinho einen Trainer hat, der für viel Innovation im Fußball gesorgt hat und große Erfolge vorweisen kann“, sagte LASK-Trainer Dominik Thalhammer in einer ersten Reaktion. Der Portugiese habe ihn „inspiriert“, sagte Thalhammer. Er hatte sich schon bei seinem Debüt als Chefcoach der Linzer im Achtelfinale der Europa League mit Manchester United messen dürfen.

Die Spurs hatten erst unlängst mit Gareth Bale einen Superstar verpflichtet. Der Waliser kam leihweise von Real Madrid zu seinem Ex-Klub. Tottenhams Kader ist auch sonst gespickt mit Internationalen wie Frankreichs Weltmeister-Keeper Hugo Lloris, Englands Teamspielern Dele Alli und Harry Kane oder Südkoreas Star Son Heung-min. Nach Platz sechs in der abgelaufenen Premier-League-Saison musste der Klub in der Europa League durch die Qualifikation, war wie beim 7:2 gegen Maccabi Haifa im Play-off aber souverän.

Wolfsberg freut sich auf eine Gruppe mit dem russischen Top-Klub ZSKA Moskau, Kroatiens Serienmeister Dinamo Zagreb und Feyenoord Rotterdam aus den Niederlanden. WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer: „Der ganz große Name fehlt, aber wir reden von drei Traditionsvereinen in Europa.“ Das Ziel sei, für Überraschungen zu sorgen.

Der Gegner mit der erfolgreichsten internationalen Historie ist Feyenoord. Der Klub aus Rotterdam gewann 1970 mit Trainer Ernst Happel und Mittelfeldspieler Franz Hasil den Europacup der Meister und den Weltpokal.

ZSKA Moskau ersparte sich dank Endrang vier in der russischen Premier League die Qualifikation. Für Dinamo Zagreb hingegen bedeutet die Europa-League-Gruppenphase einen Abstieg: Der kroatische Serienmeister verlor in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League bei Ferencvaros Budapest überraschend mit 1:2.

Erster Spieltag ist der 22. Oktober 2020. Die genauen Termine werden am Freitagabend bekannt gegeben. Die Gruppenphase endet am 10. Dezember.

Die kommende Saison in der Europa League (bis 2008/09: UEFA-Cup) ist die 50. Auflage des zweitwichtigsten europäischen Bewerbs nach der Champions League. Das Finale wird am 26. Mai 2021 in Danzig/Polen stattfinden.

Die Gruppen der Österreicher:

Gruppe B: Arsenal, Rapid Wien, Molde FK, Dundalk

Gruppe J: Tottenham, Ludogorets, LASK, Antwerpen

Gruppe K: ZSKA Moskau, Dinamo Zagreb, Feyenoord, WAC

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