Installateur, Medienunternehmer, Milliardär: Wer ist Lörinc Mészáros?

Installateur, Medienunternehmer, Milliardär: Wer ist Lörinc Mészáros?
Viktor Orbáns Schulfreund wurde innerhalb weniger Jahren zum reichsten Mann Ungarns. Auch im Fußball hat er seine Hände im Spiel.

Felcsút. Das Dorf im Norden Ungarns hat nur 8.000 Einwohner. In die Pancho Aréna, das riesige Stadion, das in dem Ort steht, passen 4.000 Zuschauer. Zuletzt spielte etwa Israel in der EM-Quali gegen die Schweiz dort, weil Ungarn sich als „neutraler Boden“ in der Krise anbot.

Den öffentlichen Bauauftrag für das Stadion erhielt damals Lörinc Mészáros, eigentlich Gasinstallations-Kleinunternehmer.

2007 war Mészáros mit seinem Betrieb beinahe pleite gegangen. Doch als Viktor Orbán als Ministerpräsident begann, durch öffentliche Aufträge seine Freunde und Verwandten zu begünstigen, war Mészáros der Erste in der Liste. Spätestens mit dem Bau des Stadions kam Mészáros wirtschaftlich wieder auf die Beine.

Mittlerweile gilt Mészáros als einer der reichsten Ungarn – laut Medienberichten ist er sogar die Nummer eins. Sein Vermögen soll sich auf mehr als eine Milliarde Euro belaufen.

Orbán und Mészáros lieben Fußball. Orbán selbst träumte einst von einer Karriere als Profifußballer. Orbán wurde Premierminister, Mészáros Unternehmer und nebenbei langjähriger Bürgermeister in Felcsút.

Mit ihrer politischen und wirtschaftlichen Macht mischten sie den Fußball in Ungarn auf. In Felcsút wurde das riesige Stadion gebaut und der Klub FC Puskás Akadémia ins Leben gerufen und unterstützt. Er spielt mittlerweile in der ersten ungarischen Liga.

Das Nationalstadion in Budapest – die Puskás Aréna – wurde 2019 fertiggestellt. Und das, obwohl Kosten und Kritik während des Baus rapide in die Höhe stiegen. Am Ende kostete das Projekt rund 600 Millionen Euro. Am Bau prominent beteiligt: Lörinc Mészáros.

Mattersburg-Interesse

Auch abseits Ungarns streckt der Unternehmer seine Fühler nach Fußballvereinen aus. Vor ein paar Jahren übernahm er den kroatischen Erstligisten NK Osijek

2020 soll er Interesse am kriselnden FC Mattersburg gezeigt haben. Aus der Übernahme wurde damals nichts. Der Ungar hatte an seine Finanzspritze Bedingungen geknüpft, die im Burgenland nicht gut angekommen sind. Er soll sich zusätzlich nämlich an der Kontrolle an der dortigen Akademie interessiert gezeigt haben.

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