Eriksen-Kollaps: Der ORF verteidigt die TV-Übertragung

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ORF-Publikumsrat Golli Marboe fand die Vorgangsweise laut dem "Standard" "unfassbar".

Der ORF verteidigt seine TV-Übertragung unmittelbar nach dem Zusammenbruch des dänischen Nationalspielers Christian Eriksen im Fußball-EM-Vorrundenspiel gegen Finnland am Samstagabend. ORF-Publikumsrat Golli Marboe hatte zuvor laut Online-"Standard" die Vorgangsweise in einem internen Mail an seine Kollegen als "unfassbar" kritisiert. Der ORF wies die Vorwürfe zurück. "Der ORF übernimmt das Signal von der UEFA und hat auf die Bildregie keinen Einfluss", so ein Sprecher.

"Wieso dauert es endlos lange fünfzehn Minuten, bis der ORF seine Übertragung von einem EM-Spiel nach dem Zusammenbruch eines dänischen Fußballers unterbricht?", erboste sich Marboe. Die Wiederholung des Zusammenbruchs Eriksens "ohne Wissen, ob er noch lebt oder nicht", erzürnte ihn ebenso. "Hat die ORF Sportredaktion schon einmal etwas von der Würde eines Menschen und dessen Angehörigen gehört - im Leben, wie im Tod?", fragt der Vertreter im Publikumsrat.

"Die Wiederholung der Bilder (ausschließlich vom Beginn des Vorfalls) in der Analyse - waren zur Klarstellung für das Publikum, dass es sich nicht um ein Foul handelte und um den Gesamtkontext im Spielverlauf zu erklären. Selbstverständlich gilt, dass der ORF keine die Menschenwürde verletzenden Bilder zeigt", wird der ORF-Sprecher in der "Standard"-Meldung zitiert.

Auch andere Fernsehsender wie das ZDF oder die BBC wurden für ihren Umgang mit dem Vorfall kritisiert. Der Regisseur des internationalen TV-Signals, Jean-Jacques Amsellem, wehrte sich inzwischen gegen Voyeurismus-Anschuldigungen. "Wir haben die Trauer und die Verzweiflung der Menschen gezeigt, der Spieler, des Staffs und der Zuschauer", sagte der Franzose: "Wir haben in diesem Moment größter Beunruhigung auch eine Einheit gespürt. Das musste übermittelt werden. Das nenne ich nicht Voyeurismus."

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