Fasten und nächtliches Training: Wie ein Judoka den Ramadan übersteht

„Voller Energie“: Shamil Borchashvili (in Weiß) trainiert derzeit in Linz
Shamil Borchashvili ist Olympia-Medaillengewinner und gläubiger Moslem. Im Fastenmonat stellt er sein Leben um und trainiert bis in die Morgenstunden.

Shamil Borchashvili macht die Nächte zum Tag. „Gegen halb fünf Uhr in der Früh gehe ich derzeit schlafen“, erzählt der 28-Jährige. Es ist ein ungewöhnlicher Tagesrhythmus für einen Spitzensportler. Doch dem Judoka muss man zugutehalten, dass er die Zeit nicht in schummrigen Bars verhockt. Er trainiert im Olympiazentrum in Linz.

Borchashvili ist Bronzemedaillengewinner im Judo bei Olympia in Tokio 2021 – und gläubiger Moslem. Im Ramadan, so heißt es, wird gefastet, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Dieser Tage schläft Borchashvili bis etwa Mittag, ab 16 Uhr steht Mobilitäts- und Krafttraining auf dem Programm. „Bis zum Krafttraining darf ich gar nichts essen, aber daran hat man sich nach drei Tagen gewöhnt“, sagt er.