Ex-Kanzler Vranitzky: "Hier wird auch seelischer Missbrauch betrieben"

Franz Vranitzky
Vor seiner Politikkarriere schaffte es Ex-Kanzler Franz Vranitzky bis ins Basketball-Nationalteam. Der 84-Jährige über die Liebe zum Sport, dessen Mauerblümchen-Dasein und Parallelen zur Politik.

Es lebe der Sport! Unter diesem Motto bittet der KURIER prominente Österreicher, von ihrem Sportlerleben zu erzählen. Wer würde zum Start dieser Interview-Serie besser passen als Franz Vranitzky? Der 84-jährige Wiener schaffte es vor seiner Zeit als Bundeskanzler (1986 – 1997) bis ins Basketball-Nationalteam.

KURIER: Welchen Stellenwert hatte oder hat der Sport in Ihrem Leben?

Franz Vranitzky: Er hatte einen sehr hohen Stellenwert. Ich habe in jungen Jahren sehr eifrig Sport betrieben. Begonnen habe ich mit Fußball beim Wiener Sportclub. Zum Basketball bin ich über das Gymnasium in der Geblergasse gekommen. Dort hatten wir einen schönen Turnsaal mit einem ausgezeichneten Parkettboden. Das war noch in der Besatzungszeit, und ich bin mit amerikanischen Soldaten ins Gespräch gekommen. Die haben im 17. Bezirk eine Straße abgesperrt, wo sie Baseball trainiert haben.

Ex-Kanzler Vranitzky: "Hier wird auch seelischer Missbrauch betrieben"

Altkanzler Franz Vranitzky (SPÖ)

Wo haben Sie trainiert?

Die Amerikaner hatten im Messepalast, wo heute das Museumsquartier ist, eine hervorragende Basketballhalle gebaut mit versiegeltem Parkettboden, elektrischer Anzeige – und Coca-Cola gab es dort. Das Basketball-Zentrum damals war das Palais Ferstl, dort hat sich das sportliche und auch soziale Leben abgespielt. Ich habe den Sport sehr intensiv betrieben, es gab kaum einen Tag, an dem ich nicht einen Ball in der Hand hatte. In dieser Halle habe ich auch meine Frau kennengelernt.

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