Entsetzen bei den Schach-Experten: "Katastrophe, herzzerreißend"

Entsetzen bei den Schach-Experten: "Katastrophe, herzzerreißend"
Bei der Schach-WM in Astana unterliefen Jan Nepomnjaschtschi unerklärliche Fehler. Die Kommentatoren waren fassungslos.

Die Schach-Weltmeisterschaft in Astana schien am Mittwoch bereits entschieden zu sein. Jan Nepomnjaschtschi führte in der drittletzten Partie die schwarzen Steine und stand gegen den Chinesen Ding Liren klar auf Sieg. Und mit einem Sieg hätte der Russe seine Führung auf 7:5 ausgebaut. Mit 7,5 Punkten ist man Weltmeister.

Doch dem 32-Jährigen unterliefen ab dem 29. Zug einige schwere Schnitzer in Folge. Die Schach-Experten im Livestream waren entsetzt. Die Internationale Meisterin (IM) Tania Sachdev aus Indien sprach von einer "herzzerreißenden Katastrophe" für den Russen, der den Sieg weggeschmissen hatte.

Großmeister (GM) Fabio Caruana, der selbst 2018 im WM-Titelkampf gegen Magnus Carlsen verlor, sah "unerklärbare Fehler" von  Nepomnjaschtschi, der offensichtlich nervlich versagt hatte: "Wir sehen hier die zwei besten Schachspieler der Welt. Aber diese drei Züge in Folge waren schockierend."

Nach 38 Zügen stand Ding Liren als Sieger fest. "Ich war kurz davor zu verlieren, also versuchte ich, das Spiel mit einigen Taktiken zu verkomplizieren“, sagte der 30-Jährige. 

Verlierer Nepomnjaschtschi war bei der Pressekonferenz sichtlich geknickt: "Selbst wenn man auf einem guten Weg ist, muss man bis zum Ende präzise sein. Und offensichtlich war ich heute nicht präzise genug.“

Bei einem Sieg gibt es einen Punkt, bei einem Unentschieden bekommt jeder Spieler einen halben Punkt. Wer zuerst 7,5 Punkte erreicht, gewinnt. Bei einem Gleichstand folgt die Entscheidung im Tiebreak am 30. April.

Nepomnjaschtschi hatte das Kandidatenturnier 2022 gewonnen, Ding war Zweiter geworden. Weil Dauer-Weltmeister Magnus Carlsen aus Norwegen wegen fehlender Motivation nicht angetreten war, spielen die beiden den WM-Titel aus. Weiter geht es bereits am Donnerstag mit dem 13. Duell. 

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