Ein "unabsagbarer" Nachtslalom trotzt den Herausforderungen

SNOWBOARD: PARALLEL SLALOM: PROMMEGGER (AUT)
Auch die Race-Snowboarder haben ihren Heim-Slalom im Flutlicht. Gastein stellt damit Rekorde auf. Eine Absage konnte abgewendet werden.

Am Montag querten noch Hobby-Skifahrer und -Snowboarder den Zieleinlauf am Buchebenlift in Bad Gastein. Am Dienstag gehört der Hang ganz den Profis. Der Snowboard-Weltcup ist in dem Salzburger Kurort angekommen.

Dass die Nachtslaloms der Snowboarder und Snowboarderinnen heuer erneut ohne Publikum über die Bühne gehen, ist zwar ein Dämpfer. Doch die Veranstalter sind froh, dass es überhaupt ein Event gibt, denn wegen Omikron stand eine Absage im Raum. "Es freut uns extrem, dass wir das durchführen können", sagt Lisa Loferer, Geschäftsführerin vom Tourismusverband Bad Gastein. Es sei ein positives "Zeichen" dafür, dass man mit Sicherheitskonzept auch in herausfordernden Zeiten Veranstaltungen planen kann.

"Unabsagbar" – das Wort sucht man im Duden vergeblich. Und doch ist es beim Organisationskomitee in Bad Gastein dieser Tage in aller Munde. Der Kurort im Salzburgerland ist Rekordhalter im Austragen von Snowboard-Weltcups. Im Vorjahr feierte man das 20. Jubiläum.

Um sich im 21. Jahr nicht einen Strich durch die Rechnung machen zu lassen, haben die Veranstalter harte Arbeit geleistet. Erste Hürde war das Wetter. Doch nach der positiven Schneekontrolle sah es so aus, als ob die Omikron-Welle das Event ausbremsen würde. Die Absage stand erneut im Raum. Skiclub-Präsident und Rennleiter Franz Weiss spricht von "schlaflosen Nächten", bevor die "frohe Nachricht" kam, dass die Rennen – mit zusätzlichen Covid-Sicherheitsmaßnahmen - stattfinden können. "Wir konnten Wind, Wetter und nun auch Corona trotzen und werden weiterhin alles daran setzen, dass das so bleibt", sagt Rennleiter Weiss.

Vielversprechend

Sportlich ist der Parallelslalom in Gastein vielversprechend für Österreich. Auf knapp 1.172 Metern Höhe starten auch Österreichs Topstars wie Julia Dujmovits, Claudia Riegler, Andreas Prommegger oder Benjamin Karl ins Rennen. "Es ist ein schwerer, selektiver Hang. Der kommt uns zugute", sagt Prommegger, der hier bereits achtmal auf dem Podest stand und der den bisher einzigen Parallelslalom der laufenden Saison gewinnen konnte.

Auch Kollegin Sabine Schöffmann geht mit einem Sieg im Gepäck in die Einzel- und Mixed-Rennen in Gastein. Sie konnte am vergangenen Samstag in Scuol in der Schweiz beim Parallelriesentorlauf mit dem ersten Platz Selbstvertrauen tanken. An Gastein hat sie schöne Erinnerungen. "Das ist mein erfolgreichster Wettkampfort." Erste, zweite und dritte Plätze hatte Schöffmann hier bereits. "Ich hoffe, daran anschließen zu können."

Für Claudia Riegler ist es immer "ein bisschen wie nach Hause kommen", wenn in Gastein gefahren wird. Mehr als 30 Rennen hat sie hier bereits bestritten. "Ich liebe das Flair. Es ist unglaublich, hier am Abend am Start zu stehen und auf die Felsentherme hinunter zu schauen", schwärmt sie bereits im Vorhinein.

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