Das war Tag 3 bei den Paralympics in Tokio

Rasant unter Flutlicht: Die Rennrollstuhlfahrer
Finale für Geierspichler, Marzinke mit neuem Bahn-Rekord, Viertelfinaleinzug von Gardos, Pleiten der Tennis-Asse und mehr.

Im Tokyo Metropolitan erreichte Krisztian Gardos am Freitag im Tischtennis den Einzug ins Viertelfinale. Der 46-jährige Tiroler gewann gegen den Brasilianer Carlos Alberto Carbinatti Junior mit 3:1 (-6,  9, 5, 9). Nach einem verpatzten ersten Spiel am Donnerstag lag Gardos diesmal bereits im ersten Game in Rückstand. Anders als am Vortag gelang es dem Tiroler aber, das Spiel noch zu drehen.

Durch den Sieg steht er am Samstag im Viertelfinale dem Montenegriner Filip Radovic gegenüber. "Es war eine echt schwere Arbeit. Aber jetzt folgt die nächste Stufe. Ich muss mich enorm steigern, denn es geht gegen einen der anderen drei Gruppensieger", sagte Gardos.

Sciancalepore für Kür qualifiziert

Im Equestrian Park in Tokio qualifizierte sich die Reiterin Julia Sciancalepore mit ihrem Heinrich IV im Individual Test für die Kür am Montag. Die Kärntnerin belegte Rang acht mit 70,571 Prozentpunkten. "Ich bin sehr zufrieden, eigentlich überglücklich. Heini hat seinen Job super gemacht, war im Viereck ruhig und sehr sauber unterwegs", sagt Sciancalepore nach der Pflicht.

 

Mentale Behinderung

Schwimmerin Janina Falk startete im Tokyo Aquatics Centre in ihren zweiten Bewerb. "Dieses Mal ist es sehr viel besser gelaufen", sagte Falk nach ihrem Wettkampf. "Es ist etwas Besonderes für mich, hier zu sein, die Aufregung war sehr groß!"

Mit dem zehnten Platz und zwei Sekunden über ihrer Bestzeit verpasste die Wienerin das 200-m-Freistil-Finale. Die 18-Jährige ist Österreichs erste Paralympics-Teilnehmerin mit einer mentalen Behinderung.

120 Kilometer südlich von Tokio fanden im Izu Velodrome die Radrennen statt. Bei schönem Wetter können die Besucher und Teilnehmer sogar einen Blick auf Japans höchsten Berg, den Fuji werfen. Dort hatte Yvonne Marzinke im 500-Meter-Zeitfahren in der Klasse C1-3 ihren nächsten Auftritt und glänzte mit einer neuen Bestzeit: 45,455 Sekunden – österreichischer Rekord. Die 45-Jährige wurde insgesamt Achte.

Heißer Scheiß

Eine Dreiviertelstunde nach Marzinke gab es im Olympic Stadium in der Leichtathletik eine weitere Überraschung: Thomas Geierspichler erhielt nach seinem 400-Meter-Bewerb ein Ticket für das Finale der besten Acht in der Klasse T52. "Es war brutal heiß, gefühlt 100 Grad auf der Bahn", sagt Geierspichler. Ein Stockerlplatz ging sich für den neunfachen Paralympics-Medaillengewinner nicht aus. "Die 400 Meter sind aber auch nicht meine Paradedisziplin. Trotzdem wollte ich ins Finale", sagte der Sechstplatzierte nach dem Finale.

"Es war ein Scheiß!" Martin Legners harte Analyse trifft es auf den Punkt: Den Freitag hatte sich das Rollstuhltennis-Team anders vorgestellt. Zuerst wurden die Spiele aufgrund der Hitze um Stunden nach hinten verschoben, und am Ende gingen Legner, Nico Langmann, Thomas Flax und Josef Riegler leer aus. Kein Österreicher erreichte im Einzel die nächste Runde.

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