4:1 gegen Sturm: Austria festigt Platz zwei

Ismael Tajouri (li.) eröffnete in Minute 25 den Trefferreigen im Ernst-Happel-Stadion.
Die Wiener machen mit dem Heimsieg einen großen Schritt Richtung Europacup.

Die Wiener Austria ist zumindest gegenwärtig die zweitbeste Mannschaft Österreichs. Die Violetten schlugen in einem flotten Spiel Sturm 4:1 und festigten den Platz hinter Fast-Meister Salzburg.

Menschen mit Angst vor Ansammlungen sei gesagt: Ein Besuch im Happel-Stadion am Samstag hätte keinen beschwerlichen Rückfall eingebracht. Zumindest zu Beginn. Die 5000 Zuschauer wirkten im 50.000er-Happel-Stadion recht verloren, danach kamen nach und nach Fans, bis sich die Arena immerhin auf 9500 anfüllte (eine Demonstration hatte für Verkehrschaos gesorgt).

31. Runde:

Samstag, 29.04.2017

Austria - Sturm

4:1

(2:0)

Salzburg - Ried

1:1

(0:1)

WAC - Mattersburg

2:2

(1:0)

St. Pölten - Altach

3:3

(2:1)

Sonntag, 30.04.2017

Admira - Rapid

16.30

Die Stimmung im Stadion war aber doch eine sehr gute, dafür sorgten die eingefleischten Fans beider Teams (Sturm brachte rund 500 mit). Schon nach zwei Minuten stand Alar alleine vor Hadzikic, schlenzte den ball aber am Tor vorbei. Der erste Jubel folgte in Minute 10, als Stadionsprecher Gruber den Sieg von Tennis-Ass Dominic Thiem durchsagte (ob bei Nadals Match in Barcelona das Austria-Ergebnis durchgesagt wurde, ist nicht überliefert).

Beide Mannschaften leisteten sich einen offenen, nicht unattraktiven Schlagabtausch. Sascha Horvath fiel einmal im Strafraum nach einer Berührung eines Austrianers, es gab zurecht keinen Elfer. Sturm war zunächst die bessere Elf, Austria kam in der 23. Minute durch Pires vors Tor. Zwei Minuten war es Ismael Tajouri, dem die Schlagzeilen gehörten: Nachdem zwei Grazer ausrutschten, landete ein Schuss aus 27 Metern sehenswert im Tor. Dabei war der 23-Jährige nur durch Venutos Kreuzbandriss im Derby ins Team gerutscht.

Die Austria erkannte alsbald, dass man in dieser Saison erst ein Spiel nach 1:0-Vorsprung verloren hatte. Sechs Minuten später schoss Tajouri erneut. Dieser Versuch ging etwas daneben, aber immerhin zu Petar Filipovic, der vom Elferbereich zum 2:0 einschoss. Sturm stellte sich mit der Abseitsfalle selbst eine Falle.

Trefferreigen

Nach der Pause marschierten die Gastgeber nach vorne, Holzhauser prüfte Gratzei. Dann hatten die Gastgeber erneut Glück. Atik schoss Holzhauser an, der Ball prallte zu Kayode, der davon zog und zum 3:0 einschoss (53.). In einer ausgeglichenen Partie setzte Kayode gar noch eines drauf (57.). Es war die vierte Einladung von Sturm zum Toreschießen, Austria bedankte sich zum ebenso vierten Mal.

Sturm konnte man nicht vorwerfen, dass sie sich aufgeben. Baris Atik verkürzte nach einem schönen Zuspiel von Horvath.

Völlig unnötig: Austrias Rotpuller kassierte nach einem Wortgefecht mit Sturms Gratzei Gelb-Rot.

Tabelle:

1.

Red Bull Salzburg

31

21

6

4

66:20

46

69

2.

Austria Wien

31

18

2

11

59:43

16

56

3.

SCR Altach

31

15

7

9

44:42

2

52

4.

SK Sturm Graz

31

16

3

12

48:33

15

51

5.

FC Admira

30

11

7

12

28:40

-12

40

6.

WAC

31

9

8

14

34:50

-16

35

7.

Rapid Wien

30

8

10

12

40:36

4

34

8.

SV Mattersburg

31

9

7

15

32:47

-15

34

9.

SKN St. Pölten

31

8

8

15

35:53

-18

32

10.

SV Ried

31

8

4

19

27:49

-22

28

Wien, Happel-Stadion, 9.500, SR Drachta

Tore:
1:0 (25.) Tajouri
2:0 (31.) Filipovic
3:0 (54.) Kayode
4:0 (57.) Kayode
4:1 (60.) Atik

Austria: Hadzikic - Larsen, Rotpuller, Filipovic, Martschinko - Serbest - Tajouri (90. De Paula), Grünwald, Holzhauser (77. Mohammed), Pires - Kayode (81. Friesenbichler)

Sturm: Gratzei - Koch, Spendlhofer (76. Dobras), Schulz, Lykogiannis - Jeggo - Huspek (63. Zulechner), Hierländer (63. Schmerböck), Horvath, Atik - Alar

Gelb-Rote Karte: Rotpuller (73./Unsportlichkeit)
Gelbe Karte: Atik

Thorsten Fink (Trainer Austria): "Wir haben Sturms Fehler eiskalt ausgenützt, da sind wir derzeit stark. Wenn wir einmal führen, ist es schwer gegen uns. Aber am Ende haben wir verdient gewonnen, bei vier Toren kann man nicht von einem glücklichen Sieg sprechen. Je weiter wir auf der Zielgerade sind, desto besser kommen wir in Fahrt."

Franco Foda (Trainer Sturm): "In der ersten Halbzeit war es von uns ein gutes Spiel von Beginn an. Mit einer Riesenchance von Alar und zwei, drei weiteren guten Möglichkeiten. Nach unserem ersten Fehler hat Tajouri das eiskalt ausgenutzt. Beim zweiten Tor sind wir zu spät herausgerückt. In solchen Spielen entscheiden Kleinigkeiten und Details. Mit solchen Fehlern kann man nicht gewinnen."

Im Rahmen des Spiels Austria gegen Sturm hat es laut Polizei-Angaben drei Festnahmen gegeben. Zwei Personen wurden vor Spielbeginn wegen versuchter schwerer Körperverletzung festgenommen, eine wegen aggressiven Verhaltens gegenüber Beamten. Dazu kamen Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz.

Ein Fan musste darüber hinaus durch den Rettungsdienst versorgt werden, da sich dieser mit einem Bengalenfeuer verletzt hatte.

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