3:3 in St. Pölten - Auf den Schock folgte das Spektakel

Nach dem Zusammenprall zwischen Riegler und Zech stand alles still.
Rasant: Altach verlor Zech und nahm in letzter Minute doch noch einen Punkt aus St. Pölten mit.

Altach hatte soeben ein Tor erzielt, und trotzdem wurde es ganz ruhig in der NV-Arena. Als Benedikt Zech leblos und blutüberströmt auf dem Boden lag, wurde den 2680 Zuschauern klar, dass es jetzt Wichtigeres gab als den neuen Zwischenstand von 2:1.

Torschütze Ngwat-Mahop hatte gesehen, dass neben ihm Zech mit SKN-Tormann Riegler zusammengeprallt war und schrie sofort nach einem Arzt. Nach sieben bangen Minuten konnte Zech abtransportiert werden.

Der Altach-Verteidiger konnte sich an nichts erinnern, erlitt eine schwere Gehirnerschütterung sowie ein tiefes Cut und musste ins Spital. Dort traf er auf Riegler, der nur verschwommen sah.

Danach erfuhren sie von einem packenden 3:3.

31. Runde:

Samstag, 29.04.2017

Austria - Sturm

4:1

(2:0)

Salzburg - Ried

1:1

(0:1)

WAC - Mattersburg

2:2

(1:0)

St. Pölten - Altach

3:3

(2:1)

Sonntag, 30.04.2017

Admira - Rapid

16.30

Die Hausherren wirkten anfangs wesentlich wacher und aggressiver. So auch bei einer Freistoß-Flanke von Ambichl: Ungedeckt kam Kevin Luckassen aus fünf Metern zum Volley – 1:0 (10.).

Der SKN spielte das 4-4-2, das unter Martin Scherb üblich war. Der Altach-Coach kam nach sieben Jahren als SKN-Trainer in sein zweites Wohnzimmer zurück – mit einem 4-1-4-1, besser wurde es mit dem neuen System vorerst aber nicht. Vor dem 2:0 patzte Zech fürchterlich, Luckassen vollendete zu seinem ersten Doppelpack (33.). Nach dem Schock um Zech und dem ersten Altacher Treffer seit fünf Spielen legte Luckassen für Martic ab. Direkt geschossen und genau ins Eck fiel das 3:1 (47.). Noch schöner war das 3:2: Zwischenbrugger hatte im Strafraum geklärt, legte ein 70-Meter-Solo hin, spielte Martic aus und traf (64.).

Nach vielen vergebenen Chancen auf beiden Seiten wertete Schiedsrichter Schüttengruber einen leichten Rempler von Stec an Dovedan als Foul. Aigner verwertete den Elfmeter nach 90 Minuten im Stil eines Routiniers, der er auch ist – 3:3.

Tabelle:

1.

Red Bull Salzburg

31

21

6

4

66:20

46

69

2.

Austria Wien

31

18

2

11

59:43

16

56

3.

SCR Altach

31

15

7

9

44:42

2

52

4.

SK Sturm Graz

31

16

3

12

48:33

15

51

5.

FC Admira

30

11

7

12

28:40

-12

40

6.

WAC

31

9

8

14

34:50

-16

35

7.

Rapid Wien

30

8

10

12

40:36

4

34

8.

SV Mattersburg

31

9

7

15

32:47

-15

34

9.

SKN St. Pölten

31

8

8

15

35:53

-18

32

10.

SV Ried

31

8

4

19

27:49

-22

28

St. Pölten, NV Arena, 2.680, SR M. Schüttengruber

Tore:
1:0 (10.) Luckassen
2:0 (33.) Luckassen
2:1 (44.) Ngwat-Mahop
3:1 (47.) Martic
3:2 (64.) Zwischenbrugger
3:3 (90.) Aigner (Foulelfmeter)

St. Pölten: Riegler (46. Vollnhofer) - Stec, Diallo, Petrovic, Mehremic - Martic - Ambichl, Thürauer (77. Huber), Schütz (62. Korkmaz) - Luckassen, Dieng

Altach: Lukse - Lienhart, Zech (45.+5 Zwischenbrugger), Janeczek, Galvao - Netzer (45.+3 Dovedan) - Luxbacher (74. Aigner), Ngwat-Mahop, Jäger, Salomon - Ngamaleu

Gelbe Karten: Thürauer, Ambichl, Stec, Mehremic bzw. Luxbacher, Ngamaleu, Salomon

Jochen Fallmann (Trainer St. Pölten): "Wir hätten mit 2:0 in die Pause gehen müssen. Dann fangen wir uns das 3:2, weil wir agieren wie eine Schülermannschaft. Das werde ich diese Woche sicher ansprechen. Das Unentschieden am Ende fühlt sich für mich wie eine Niederlage an. Fehlende Konsequenz in der Offensive und taktische Fehler in der Defensive haben uns heute um die Früchte unserer Arbeit gebracht. Das müssen wir ganz schnell abstellen."

Manuel Martic (Torschütze St. Pölten): "So etwas dürfen wir nicht mehr aus der Hand geben. Da müssen wir konzentrierter sein. Wir müssen das Unentschieden jetzt abhaken und gegen die nächsten Gegner alles geben."

Martin Scherb (Trainer Altach): "Die wichtigste Nachricht zuerst: Zech und Riegler geht es den Umständen entsprechend gut. Zech liegt im St. Pöltner Krankenhaus mit einer schweren Gehirnerschütterung, aber nach meinen Informationen ist es nichts Bedrohliches. Wir haben schlecht und nervös begonnen, in der Halbzeit habe ich versucht, die Spieler zu beruhigen. Der schnelle Treffer der St. Pöltner hat fast das Gegenteil bewirkt. Aber mit großem Herz und Leidenschaft haben wir uns wieder zurückgekämpft."

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