Thiem schlägt erstmals Nummer eins Murray
Dominic Thiem hat erstmals in seiner Karriere ein Match gegen die aktuelle Nummer eins der Welt Andy Murray gewonnen. Der Niederösterreicher setzte sich im Halbfinale des ATP-500-Masters in Barcelona mit 6:2, 3:6 und 6:4 gegen den Schotten durch und qualifizierte sich damit für sein insgesamt zwölftes Finale auf der Tour. Am Sonntag trifft er auf den Spanier Rafael Nadal, der gegen den Argentinier Horacio Zeballos erwartungsgemäß mit 6:3 und 6:4 die Oberhand behielt.
Österreichs bester Tennis-Spieler kam besser in die Partie als sein Gegenüber und verwandelte nach 33 Minuten seinen dritten Satzball. Murray leistete sich im ersten Satz zu viele Unforced Errors, was dazu führt dass Thiem, der sehr konzentriert zu Werke ging, drei Breaks gelangen.
Im zweiten Satz schaffte es der Schotte, seine Fehlerquote zu verbessern und gewann diesen Satz dann auch dank eines Breaks.
Meilenstein
Thiem kämpft am Sonntag (16.00 Uhr/live Sky) gegen Nadal um seinen zweiten Saison-Titel nach Rio de Janeiro bzw. den neunten insgesamt. Er ist der dritte Österreicher nach Thomas Muster (1996 gegen Pete Sampras) und Jürgen Melzer (2010 gegen Nadal) dem es gelungen ist, eine regierende Nummer eins der Tennis-Welt zu schlagen.
Muster hat übrigens 1995 und 1996 in Barcelona triumphiert, Thiem könnte ihm am Sonntag nachfolgen. Mit dem Finaleinzug hat der Schützling von Günter Bresnik 300 ATP-Zähler sowie ein Preisgeld von brutto 227.585 Dollar (208.220,49 Euro) sicher.
Ferrari im ersten Gang
Thiems Trainer Günter Bresnik verfolgte den Erfolg zu Hause vor dem Fernseher mit. Im fünften Versuch gegen eine Nummer eins hatte es also geklappt. Die Analyse des stets kritischen Trainers: "Das war heuer das beste Spiel, aber er war weit unter seinen Möglichkeiten. Die kommen alle mit seinem Tempo nicht zurecht. Dennoch: Er setzt dieses noch nicht genügend ein. Er kommt mir manchmal vor, als ob er einen 700-PS-Ferrari fährt und nicht in den zweiten Gang schaltet."
Aber eben bei der Anzahl der Gewinnschläge zeige sich die Qualität eines Spielers. Und dieser Wert war äußerst zufriedenstellend. "Da spielt es gar keine Rolle, wie viele unerzwungene Fehler dabei sind", sagt Bresnik.
2015 Nizza (439.405 Euro): Leonard Mayer (ARG) 6:7(8),7:5,7:6(2)
2015 Umag (494.310 Euro): Joao Sousa (POR) 6:4,6:1
2015 Gstaad (494.310 Euro): David Goffin (BEL) 7:5,6:2
2016 Buenos Aires (598.865 Dollar): Nicolas Almagro (ESP) 7:6(2),3:6,7:6(4)
2016 Acapulco (1,551 Mio. Dollar/Hart): Bernard Tomic (AUS) 7:6(6),4:6,6:3
2016 Nizza (520.070 Euro): Alexander Zverev (GER) 6:4,3:6,6:0
2016 Stuttgart (675.645 Euro/Rasen): Philipp Kohlschreiber (GER) 6:7(2),6:4,6:4
2017 Rio de Janeiro (2,858.530 Dollar): Pablo Carreno Busta (ESP) 7:5,6:4
2014 Kitzbühel (485.670 Euro): David Goffin (BEL) - Thiem 4:6,6:1,6:3
2016 München (520.070 Euro): Philipp Kohlschreiber (GER) - Thiem 7:6(7),4:6,7:6(4)
2016 Metz (520.070 Euro): Lucas Pouille (FRA) - Thiem 7:6(5),6:2
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