Bewegung durch Sport: Ein unnötiger Luxus in der Energiekrise?
Das Leben wird teurer. Der Sport auch. Und zwar nicht erst seit den Teuerungen im Zuge der Energiekrise, sondern schon seit Jahren. Ob Mitgliedsbeiträge, Sportausrüstung oder Anreise zu Sportstätten – erwachsene Sportler, aber auch Eltern von sporttreibenden Kindern müssen immer tiefer in die Tasche greifen, um Bewegung überhaupt erst möglich zu machen.
Nun sprechen wir darüber, ob – im Zuge der Energiekrise – Sporthallen im Winter gesperrt oder kalt bleiben, Flutlichter abgedreht werden sollen, anstatt in energiesparende Umrüstung zu investieren. Als ob es unnötiger Luxus wäre, im Winter Sport zu treiben.
Schade, dass wir aus der letzten Krise nichts gelernt haben. Denn dass in einer Gesundheitskrise Bewegung nicht nur verboten und bestraft, sondern auch noch öffentlich verpönt wurde (etwa Skitourengeher; Läufer, die Bezirksgrenzen überqueren; Kinder, die im Park Fußball spielen), hätten wir trotz aller Angst nie zulassen dürfen.
Zeitvertreib
Wir haben die Berge, den Platz und wir haben das Geld, das nötig ist, um eine Sportnation zu sein. Doch wir handeln nicht danach. Skifahren ist vielerorts zu einem exklusiven Luxussport geworden.
In vielen Köpfen (auch der Entscheidungsträger) ist Sport sekundär. Vereine werden oft als Nachmittagsbetreuung oder Zeitvertreib gesehen, Kinder bei „schlechtem“ Wetter aus Angst vor Erkältung drinnen bespaßt. (Fragen Sie mal Norweger, ob das dort auch so ist.)
Verzicht auf Schutz
Wenn Schwimmhallen im Winter geschlossen bleiben, wird eine weitere Generation schlecht schwimmen lernen. Wenn wir auf Tennis, Eislaufen und Handball verzichten, verpassen wir die Möglichkeit, Menschen nicht nur vor Langeweile und Marginalisierung, sondern manche auch vor Depression, Sucht und Übergewicht zu schützen.
Nach zwei Jahren Pandemie berichten Vereine wieder von regem Ansturm. Und was machen wir? Flutlichter abdrehen?
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