Andrea Wenzl
Wer wollte, konnte sie 2012 auf höchst unterschiedliche Art kennenlernen: Andrea Wenzl brillierte an Martin Kušejs Residenztheater in München, sie ließ einen schaudern in Florian Flickers eindrücklichen Drama "Grenzgänger" und man konnte mit ihr beim Scheitern als Mutter im ARD-Movie "Zappelphilipp" leiden. Wie auch immer man sie sah: Wenzl wusste mit variantenreichen Spiel zu überzeugen.
Wenzl, 1979 in der Steiermark geboren, besuchte die Ballettschule in ihrer Heimatstadt Leibnitz. Sie war auch an der Wiener Staatsoper, am Konservatorium Graz und an der Grazer Oper. Nach dem Schauspielstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz hatte sie ab 2002 ein festes Engagement am dortigen Schauspielhaus. Sie spielte u.a. im "Menschenfeind", in "Ostmark", "Das Kätchen von Heilbronn", "Die Stunde da wir nichts voneinander wussten", "Elling", "Liliom" oder "Verbrennungen". Für die Titelrolle in "Alice im Wunderland" von Lewis Caroll wurde sie 2008 für den Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie "Beste Schauspielerin" nominiert.
Ab 2010 gehörte Wenzl zum Wiener Volkstheater, wo sie ihren Einstand in Hauptmanns "Die Ratten" gab. Nach einem Jahr wechselte sie nach München. Seit 2011 ist sie dort Ensemblemitglied am Residenztheater. Ihr Intendant, Starregisseur Martin Kušej, bestätigte ihr in einem Interview eine "seltene Aura, besondere Energie und Präsenz." Er ließ sie zu Beginn gleich Böses spielen: In Fassbinders "Die bitteren Tränen der Petra von Kant" beeindruckte sie als deren Geliebte, die sie ausnutzt. Für ihre Darstellung des Models Karin Thimm wurde Wenzl mit dem Förderpreis für junge Theatertalente ausgezeichnet.
Auch vor der Kamera zeigt Wenzl Präsenz: 2007 war sie im mit dem Großen Diagonale Preis ausgezeichneten Debüt-Spielfilm “Heile Welt” von Jakob M. Erwa zum ersten Mal in einem Kinofilm zu sehen. 2011 spielte sie eine der Hauptrollen in Marie Kreutzers Debutfilm „Die Vaterlosen“, was ihr die erste ROMY-Nominierung einbrachte.
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