Das sind die schwulenfreundlichsten Reiseländer
Dank gesetzlicher Verbesserungen für Trans- und Intersexuelle sowie Initiativen gegen Hasskriminalität gelingt Portugal erstmals der Sprung von Platz 27 auf Platz 1 des Spartacus Gay Travel Index, den es sich nun mit Schweden und Kanada teilt.
Der jährlich aktualisierte Spartacus Gay Travel Index informiert Reisende über die Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) in insgesamt 197 Ländern und Regionen.
Mit Einführung der Ehe für alle konnten sich auch Österreich und Malta einen Platz unter den Top-Platzierungen sichern.
Verschlechtert hat sich dagegen die Situation für LGBT-Reisende in Brasilien, Deutschland und den USA. Sowohl in Brasilien als auch den USA liegt die Ursache bei den rechtskonservativen Regierungen und deren Initiativen zur Rücknahme bereits errungener LGBT-Rechte sowie einem damit einhergehendem Anstieg homo- und transphober Gewalt. Auch in Deutschland ist eine Gewaltzunahme gegen LGBT zu verzeichnen, das Fehlen einer modernen Gesetzgebung gegenüber Trans- und Intersexuellen sowie ein fehlender Aktionsplan gegen homophoner Gewalt lassen Deutschland von Platz 3 auf Platz 23 abstürzen.
Unter besonderen Beobachtung stehen Länder wie Thailand, Taiwan, Japan und die Schweiz. Hier wird 2019 mit einer Verbesserung der Situation durch die Diskussionen um die Einführung der Ehe für alle gerechnet. Thailand konnte sich bereits durch eine Kampagne gegen Homophobie sowie die Einführung einer zivilen Partnerschaft um 20 Plätze auf Rang 47 verbessern, die bereits angekündigte Einführung einer Ehe für alle könnte Thailand zum LGBT-freundlichsten Reiseland Asiens befördern.
Zu den gefährlichsten Ländern für LGBT-Reisende gehören auch 2019 Länder wie Saudi Arabien, Iran, Somalia und die russische Teilrepublik Tschetschenien, in denen Homosexuelle massiv verfolgt und mit dem Tod bedroht werden.
Der Spartacus Gay Travel Index wird anhand von 14 Kriterien in drei Kategorien erstellt. Die erste Kategorie bilden die Bürgerrechte. Hier wird unter anderem bewertet, ob Schwule und Lesben heiraten dürfen, ob es Antidiskriminierungsgesetze gibt oder ob für hetero- und homosexuelle Paare dasselbe Schutzalter gilt. Diskriminierungen werden in der zweiten Kategorie erfasst. Darunter fallen beispielsweise Reisebeschränkungen für HIV-Positive und das Verbot von Pride-Paraden und anderen Demonstrationen. In der dritten Kategorie finden sich Gefährdungen der Person durch Verfolgung, Gefängnisstrafen oder die Todesstrafe. Zu den ausgewerteten Quellen gehören die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“, die UN-Kampagne „Free & Equal“ sowie ganzjährig gesammelte Informationen über Menschenrechtsverletzungen gegenüber Mitgliedern der LGBT-Community.
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