Korsika: Die schöne Insel und das Mehr

The village and touristic harbor of Calvi, Corsica
Die „Insel der Schönheit“ bietet einen idealen Mix aus Badeurlaub und Aktivferien.

"Inge, wink’ für mich mit“, schreit die Dame von der linken Busseite hinüber zu ihrer Freundin. Inge tut wie geheißen und lässt bei der Verabschiedung vom Klub-Personal die Hände rotieren wie ein Flugzeug-Propeller. Scheiden tut eben weh im Feriendorf „Zum störrischen Esel“ im Nordwesten von Korsika, unweit von Calvi. Weil Besucher wie Inge voll auf ihre Kosten kommen.

„Wir bieten ein Nischenprodukt an. Wer mit einer Hotel- oder Luxus-Erwartung kommt, wird enttäuscht“, erklärt der Stockerauer Wolfgang Auer, zuständig für das Personal und seit insgesamt neun Jahren der Insel Korsika verfallen.  Der „Esel“ sei eben seit vielen Jahren ein Erfolgsmodell. In der Vor- und Nachsaison kommt betagtes Publikum, im Hochsommer sind es viele Familien, die Unterkunft begehren. Fast ausschließlich sind sie aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Man spricht Deutsch. Das gilt nicht nur für die Gäste, sondern auch für das Personal.

Gegen den Trend

Den Charme des Alpinvereins hat man sich auch nach 59 Jahren noch erhalten. Die Bungalows sind einfach bis spartanisch gehalten, bewusst setzt man gegen den Trend (weder TV noch Internet am Zimmer)  und vielmehr auf ein  Beisammensein im Feriendorf. Und auf Kulinarik mit der „Neuverpflichtung“ von Sternekoch Reinhold Thalhammer, der schon am Arlberg und in der Formel 1 aufgetischt hat. Zufriedenheit geht eben durch den Magen.

Die  deutschsprachigen Urlauber verlassen ihren „Stützpunkt“ vorwiegend  für Wanderungen und Bergtouren. Die „Insel der Schönheit“ hat eine atemberaubende Vielfalt anzubieten, kulinarisch, landschaftlich und geschichtlich. Pasquale Paoli, korsischer Revolutionär und Widerstandskämpfer, wird heute noch viel mehr verehrt als Napoleon Bonaparte, den man nur in dessen Geburtsstadt  Ajaccio besonders gern hat – weil man ihn dort lukrativ vermarkten kann. Korsika wollte stets Unabhängigkeit von Genua und letztlich kam doch ein Korse und eroberte die Insel – allerdings für Frankreich.  C’ est la vie.

View of beautiful Saleccia beach with crystal clear sea water near Saint Florent, Corsica island, France

Der perfekte Mix

Heute noch gilt der Spruch „Korsika den Korsen“.  Auf einigen der zweisprachigen Ortstafeln ist  die französische Bezeichnung durchgestrichen. Die vielen schönen Strände sind für alle Badegäste offen, Hotelburgen in Strandnähe sucht man vergeblich.  Korsika bietet vor allem einen gelungenen Mix aus Badeurlaub mit zahlreichen Traumstränden und Aktivferien. Hier über 50 Berge, die mindestens 2000 Meter hoch sind, dort Strände, von denen manche  an die Südsee erinnern. Zwei davon – Lotu und Saleccia – befinden sich in der Nähe der malerischen Stadt  Saint-Florent, wo ältere Korsen mit einer unvergleichlichen Gelassenheit Petanque spielen, hierzulande besser unter Boccia bekannt.


Vielfältig ist auch die Kulinarik. In Bastia braut man das spezielle „Pietra“, ein Kastanienbier, das beliebteste auf der Insel. Gleich nebenan kann man unter Anleitung von Profis im Küchenatelier „Gourmand“ typisch korsisch selbst kochen und das Gezauberte dann verzehren.

Korsika: Die schöne Insel und das Mehr

Calvinisten

Rund um die Stadt Clavi im Norden der Insel wird dem Touristen nie langweilig. Bei einer Wanderung zum Leuchtturm auf der Halbinsel Revellata können schon Flugzeuge der Fremdenlegion über einem kreisen. Nicht selten üben die Soldaten der Fallschrimspringer-Division vom   Camp Raffali den Absprung aus 400 Metern.

Spannend und schön gleichzeitig ist die Fahrt mit der Schmalspurbahn von zur kleinen Hafenstadt L’Ile-Rousse mit einem entzückenden Zentrum und einem Wochenmarkt, der – sensationell – täglich stattfindet. Hier findet man sämtliche Schmankerl, die die Insel zu bieten hat, von Käse über Würstel bis hin zu Gepäck. Auf dem Rückweg nach Calvi empfiehlt es sich in Sant Ambroggio oder  Algajola auszusteigen und Strand wie glasklares Wasser zu genießen.

Calvi selbst bietet einen schönen Hafen samt Promenade mit vielen guten Restaurants und Bars und einer historischen Zitadelle. Wer es gerne lebendig möchte, ist hier genau bestens aufgehoben, zumal viele Einheimische am Abend  ins Getümmel eintauchen. Korsika bietet Gästen eine Vielzahl an Genüssen, es wäre schade, dass Offert nicht anzunehmen.

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Infos

Anreise: Mit dem Rhomberg-Charter jeden Sonntag ab Wien, Salzburg und Memmingen nach Calvi. – Eurowings fliegt Calvi bis Oktober ab Wien, Salzburg und Klagenfurt an. www.eurowings.com

Beste Reisezeit: Generell ab April bis Oktober. Die klassische Badesaison geht von Anfang  Juni bis Mitte September, davor und danach bieten sich vermehrt Bergtouren und Wanderungen an. Auch Tourengehen auf Schnee bedeckte Gipfel ist in der kühleren Jahreszeit mit Guides möglich.

Restaurants: A Candella, Zitadelle Calvi; Captain Resto, Calvi; On Dine, Calvi; A Siesta, L’Ile-Rousse.

Angebot: Der Störrische Esel: Familien-Pauschalangebot für 2 Erwachsene und 2 Kinder ab Wien oder Salzburg für eine Woche  im Bungalow mit erweiterter Halbpension 1167 €/ Erwachsener, 430 € /Kind.-   Der 124-seitige Spezialkatalog „Korsika“ ist kostenlos erhältlich – Buchungen und Infos: Tel.: 0800-999 955 oder  www.rhomberg-reisen.com.

Auskunft: Atout France in Wien, info.at@france.fr, at.france.fr,

 

 

 

 

 

 

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