Caroline Athanasiadis über die Hotspots in Griechenland

Eine Frau sitzt an einem blauen Tisch unter einem Baum am Strand.
"Kernölamazone", Sängerin, Kabarettistin und Halbgriechin Caroline Athanasiadis kennt die schönsten Orte auf der Halbinsel Peloponnes.

"Ich war schon in allen Ecken von Griechenland. Der Peloponnes ist der schönste Teil des Landes. Warum er stiefmütterlich behandelt wird, verstehe ich nicht. Für uns ist das ein Vorteil: Der Massentourismus bleibt aus.“ Caroline Athanasiadis muss es wissen. Ist doch ihr Vater gebürtiger Grieche aus Thessaloniki, der in Graz studierte, sich in eine Wienerin verliebte „und in Österreich picken geblieben ist“.

Ein Mann und eine Frau machen ein Selfie am Strand mit türkisfarbenem Wasser.

Caroline Athanasiadis auf der Trauminsel Elafonisos mit ihrem Verlobten Georg.

Die Kabarettistin, Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin – sie absolvierte das Musicalstudium am Wiener Konservatorium – besucht immer wieder ihre Verwandtschaft in Athen. Anschließend wird das Land bereist. Wie auch dieses Mal. Von der Hauptstadt aus starteten die quirlige „Kernölamazone“ und ihr Verlobter Georg ihre Peloponnes-Rundreise im Mietauto. Mit dabei der gemeinsame Sohn Oskar (2) und Carolines Sohn Lukas (9).

Ein Vater mit seinen Kindern am Strand spielt.

Freund Georg mit Kindern auf dem Strand von Stoupa.

Kultur und Kulinarik Nur in Nafplio, das Nizza für Athener, und in Elea wurden Quartiere gebucht. „In den anderen Gegenden bekommt man auch im August, in der Hochsaison, kurzfristig Hotelzimmer.“ Gleich bei der Fahrt auf die Halbinsel Peloponnes am Kanal von Korinth musste der erste Stopp eingelegt werden. „Dort gibt es bei einer Billigsdorfer-Raststation die besten Souvláki.“ Natürlich stand auch Nafplio auf dem Plan. Nicht nur wegen der köstlichen Loukoumades (siehe links). „Epidauros, nur 30 Kilometer entfernt, muss man gesehen haben“, sagt die vielseitige Künstlerin, die gerade mit ihrem ersten Solo-Kabarettprogramm (siehe rechts) auf Tournee geht. Bei dem Anblick des größten, noch erhaltenen Amphietheaters staunten selbst ihre Buben.

Das antike Theater von Epidauros in Griechenland mit vielen Besuchern.

Amphietheater Epidaurus.

Weiter Richtung Westen ist auf der Autobahn kaum Verkehr. „Wahrscheinlich wegen der Maut“, meint Athanasiadis. „Und bei Kalamata im Westen fangen die Berge an, deshalb ist diese Gegend kaum touristisch erschlossen, obwohl sich Richtung Süden eine wunderschöne Landschaft erschließt.“ Sie schwärmt von den kleinen Orten Areopolis und Stoupa. „Bergstraßen führen in Buchten mit feinem Kiesstrand und glasklarem Wasser.“

Die Schatten zweier Personen formen ein Herz am Strand mit klarem, blauem Wasser.

Strand in Stoupa.

Auf dem Weg nach Elea – „eigentlich einer der schönsten Orte, ein absoluter Geheimtipp“ – besuchte die Familie die Höhlen von Diros (siehe Info), die größten erhaltenen Tropfsteinhöhlen in Europa. „Man fährt mit dem Boot 25 Minuten durch. Zwar bin ich nur 1,54 Meter klein, aber ich musste oft den Kopf einziehen.“

Eine Frau steht am Meer bei Sonnenuntergang und formt einen Kussmund.

Caroline Athanasiadis in Elea.

Den besten Tipp für einen Ausflug von Elea aus, gab ihr eine Cousine. „In eineinhalb Stunden ist man mit Auto und Fähre auf der Insel Elafonisos. Ein Paradies mit einem unfassbar feinem Sandstrand und blauem Wasser wie im Pool oder in der Karibik.“

Eine Frau sitzt am Hafen und blickt auf das Meer und eine kleine Kirche.

Hafen von Elefonisos.

Den Peloponnes beschreibt sie in Farben und Gerüchen: „Er ist grün, orange und blau, weil Millionen von Oliven- und Orangenbäumen die Landschaft prägen und man von den Bergstraßen immer das Meer sieht.“ Und genauso duftet das Land. Nach Orangen, Oliven und in den Häfen nach Fisch. „Griechenland ist gleich Fisch. In jedem Hafen kann man in die kleinste Taverne gehen und wird den besten Fisch bekommen.“

Eine Frau sitzt vor einer Steinmauer in einem malerischen Dorf.

Aeropolis.

Wenn die 38-Jährige von der Heimat ihres Vaters spricht, glühen ihre Wangen. „Die Griechen sind gastfreundlicher als die Wiener. Dort gilt: Dein Freund ist mein Freund.“ Aber sie haben auch einiges gemeinsam. „Die Liebe zum Zusammensitzen und das Zelebrieren von Essen und Trinken ist komplett gleich.“ Sie sei eine echte Mischung, wie sie in ihrem Soloprogramm humorvoll feststellt. „Für die Wiener bin ich zu temperamentvoll und zu laut, für die Griechen bin ich fast zu leise und zurückhaltend“, sagt Athanasiadis.

Verschiedene Vorspeisen, darunter Pommes Frites und Zucchinichips, werden in einem Restaurant serviert.

Essen und Familie, der Lebensinhalt der Griechen.

Olivenöl, Feta und Zitronen hat sie immer in ihrer Küche. „Der Kühlschrank ist aber meistens prall gefüllt“, sagt die leidenschaftliche Köchin. Das hat sie von ihrem Vater mitbekommen. „Es könnten ja immer unerwartet Gäste kommen.“ Papa Athanasiadis war übrigens der erste Import-Export-Unternehmer, der griechische Feinkost wie Olivenöl oder Feta an die österreichischen Supermärkte verkaufte.

Eine Karte von Griechenland mit Fokus auf die Peloponnes und umliegende Inseln.

Blaue Sesseln und Stressketten

Es klingt klischeehaft, aber das klassische Bild der Griechen ist lebendig wie eh und je. Caroline Athanasiadis beschreibt es so: „Männer sitzen auf blitzblauen Sesseln vor dem Café, Frauen schauen aus dem Fenster.“ Egal wo die Männer sind, sie schwingen ihr Spielzeug geschickt um die Finger. Komboloi nennt man diese Ketten, die aussehen wie Rosenkränze, aber eher als Stress-Vernichter fungieren.

Eine Frau posiert vor dem Kanal von Korinth in Griechenland.

Athanasiadis am Kanal von Korinth.

Nicht nur an der Sprache erkennt die Alltagstauglich-Griechisch-Sprechende die Landsleute ihres Vaters, wenn diese im Ausland sind. „Ich erkenne auf dem Stephansplatz von hundert Meter Entfernung, ob das eine griechische Familie ist. Kein Witz.“ Und woran? „Griechen sind sehr eitel und stolz. Sie sind am besten angezogen und haben die beste Frisur. Egal wie spät oder wie früh es ist, Griechinnen und Griechen haben die Haare immer schön. Sie sind sehr modisch – den Österreichern meist um ein Jahr voraus – und sehr auf ihr Äußeres bedacht. Elegant, nicht protzig.“

Blick über eine Bucht mit blauem Wasser und bewaldeten Hügeln im Hintergrund.

Küste Peloponnes.

Dass ihr Herz für Hellas schlägt, ist nicht zu überhören. Und dass sie wieder mit ihrer Familie einen Roadtrip durch ihre zweite Heimat machen wird, ist auch klar. Aber vorher wird sie noch ihren alljährlichen Städtetrip mit Sohn Lukas machen. Paris wird es diesmal sein.

Tipps von Caroline Athanasiadis

Eine Frau isst einen Souvlaki-Spieß in einem Restaurant im Freien.

Souvlaki an der Raststation am Kanal von Korinth.

Souvláki
Köstlich, dieser Spieß! Ein Imbiss wie bei uns die Käsekrainer.  Souvláki bedeutet wörtlich übersetzt „Spießchen“. In Athen wird das Gericht „Kalamaki“ genannt. Schweinefleisch, Lamm oder Huhn wird mit   Oregano, Salz, Pfeffer und Zitronensaft mariniert, auf Holzspieße gesteckt und über Holzkohlenglut gegrillt.

Eine Frau trinkt Kaffee auf einer Terrasse mit Blick auf das Meer.

Frühstück im Hotel Elea Mare.

Frühstück
Der Kaffee im Hotel Elea Mare schmeckt auf der Terrasse mit Meerblick besonders gut. Ein kleiner Familienbetrieb in Elea  mit einem herrlichen Frühstück. Es wird alles aus dem eigenen Garten verwendet und  Brot und Gebäck  selbst gebacken.

Eine Frau isst mit einer Gabel Lokma, ein türkisches Dessert.

Loukoumades.
 

Loukoumades

Die besten hausgemachten Loukoumdes gibt es im „Pergamonto“ in Nafplio.Das ist eine süße fluffige Nachspeise, ähnlich wie gebackene Mäuse, die in Honigsirup getunkt werden. Ich bin fast ausgetickt, als ich den Laden gesehen habe. Diese Köstlichkeit findet man in den Großstädten leider kaum noch.

Eine Frau lächelt mit rot und blau bemalten Händen im Gesicht.

Tzatziki im 3/4 Takt.

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