Zehn Tage Ibiza-U-Ausschuss: Zwischen "Oasch" und "Wurstsemmel"

Zehn Tage Ibiza-U-Ausschuss: Zwischen "Oasch" und "Wurstsemmel"
Zehn Tage, zehn Aufreger: Der KURIER blickt auf die bisherigen Ereignisse im U-Ausschuss zur Ibiza-Causa zurück. Plus: Wie es nach der Sommerpause im September weitergeht.

Zahlt die Novomatic wirklich alle? Kann man sich in Österreich Gesetze kaufen? Sich "zack, zack, zack" Einfluss auf Medien und Justiz verschaffen? Kommt man mit einem blauen (oder türkisen) Parteibuch an hochdotierte Jobs, für die man eigentlich nicht geeignet ist?

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Ibiza-Affäre soll diese Fragen klären, 42 Befragungstage und eine schier endlose Liste an Auskunftspersonen haben sich die Fraktionen vorgenommen. 

Zehn Tage davon sind schon geschafft, jetzt ist der U-Ausschuss in Sommerpause. Zeit, die bisherigen Geschehnisse Revue passieren zu lassen - und auch zu verdauen. Was der U-Ausschuss in den vergangenen Wochen gebracht hat, waren in Summe nämlich mehr Aufreger als neue Erkenntnisse. 

Wer den Überblick verloren hat - hier ein ausführlicher Rückblick und eine Vorschau auf die Fortsetzung im Herbst. 

Tag 1: Die Hauptdarsteller aus Ibiza

"Es war mit Sicherheit kein philosophischer Abend." Für diese Erkenntnis über jenen Abend im Sommer 2017 auf Ibiza hätte Österreich keinen Untersuchungsausschuss gebraucht. 

Was der Sager von Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache am 4. Juni, dem ersten Tag des U-Ausschusses, zeigte: Sowohl er als auch Ex-Parteifreund Johann Gudenus bemühen sich, die Sache herunterzuspielen - sie gaben bei den Befragungen die Unschuldslämmer. Sie hätten nichts verbrochen, gaben sie an. 

Zur Erinnerung: Strache und Gudenus sprachen an jenem Abend in einer Finca auf der Partyinsel mit einer vermeintlichen russischen Investorin freimütig über Staatsaufträge und über Möglichkeiten, Parteispenden am Rechnungshof vorbeizuschleusen sowie über die Übernahme der Kronen Zeitung, um mithilfe einer teils erneuerten Redaktion, die nach blauen Wünschen berichtet, in Österreich die Macht zu übernehmen. Stichwort: "zack, zack, zack".

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