Wolf zu Doskozil: "Wie soll das gehen mit dieser lädierten Stimme?"

SPÖ: VORSTAND: DOSKOZIL
Neben den Streitigkeiten im SPÖ-Präsidium und den nahenden Parteitag wurde Hans Peter Doskozil in der "ZIB2" auch zu seiner Stimme befragt.

Streitigkeiten in der SPÖ ließen am Dienstag die Wogen hochgehen. Es ging sogar soweit, dass der Sieger der SPÖ-Mitgliederbefragung, Hans Peter Doskozil, seinen Rückzug in den Raum stellte. Das bestätigte der burgenländische Landeshauptmann in der ZiB2 am Dienstagabend gegenüber Moderator Armin Wolf.

Neben den Fragen, warum sich Doskozil nicht einer weiteren Mitgliederbefragung stellen möchte und warum er glaubt, dass er ein besserer Parteivorsitzender als Andreas Babler wäre, ging es auch um ein "Tabu-Thema": Doskozils Stimme.

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Der burgenländische Landeshauptmann musste sich in den vergangenen Jahren mehreren Operationen unterziehen. Zuletzt im Herbst 2022, wo er bereits zum fünften Mal am Kehlkopf operiert werden musste. Was von den Operationen blieb, ist eine rauchige Stimme.

"Was antworten Sie da?"

Ein Handicap - geht es nach Kritikern des Landeshauptmannes. Danach fragte auch ZiB-Anchor Armin Wolf: "Tatsächlich sagen ja einige ihrer Kritiker in der Parteiführung, wie soll das gehen mit dieser lädierten Stimme? Wie sollen Sie einen monatelangen Nationalratswahlkampf führen, mit dutzenden, vielleicht hunderten Wahlversammlungen auf Marktplätzen oder in Hallen, zahllosen Interviews, zig Fernsehkonfrontationen? Was antworten Sie da?

Die Stelle im Interview finden Sie ab Minute 5:15.

Doskozil: "Ausgemachtes muss gelten"

Und Doskozil reagierte, wohl auch etwas verständlich, empört: "Schauen Sie Herr Wolf, ich hätte jetzt nicht gedacht, dass Sie auch einstimmen in diesen Kreis derjenigen, die das Thema auf den Tisch legen."

Für den Landeshauptmann ist seine Stimme kein Handicap: "Ich habe eine Wahl gewonnen mit dieser Stimme. Die Absolutheit im Burgenland erzielt, da gab es übrigens auch Wahlkampf. Eine Wahl findet auch im Burgenland nicht ohne Wahlkampf statt."

Wolf hakt nach und entgegnet, dass ein Nationalratswahlkampf doch deutlich länger dauern würde und das gesamte Bundesgebiet auch deutlich größer sei. Für Doskozil ist das kein Hindernisgrund: "Ja, aber trotzdem findet ein Wahlkampf statt. Und darauf kommt ja noch dazu, dass ich die letzten drei Wochen auch durch das ganze Bundesgebiet, bis auf Vorarlberg und Tirol, gereist bin und dort Veranstaltungen durchgeführt habe."

"Muss mich selber einschätzen"

Für den Landeshauptmann gibt es nur einen Maßstab, der damit auch seinen Kritikern die Rute ins Fenster stellt: "Die Einschätzung bezüglich meiner Stimme, ob ich das Programm absolvieren kann, ob ich geeignet bin, als Politiker, die treffe in erster Linie ich. Ich muss mich selber einschätzen können und ich bin dieser Situation gewachsen."

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Zurufe von Parteifreunden, Nicht-Parteifreunden oder egal von wem, brauche Doskozil in diesem Fall nicht, sagt er im Interview. Wolf erklärt seine Frage zum Abschluss: "Aber sehr viele Menschen, die uns zuschauen, stellen sich diese Frage natürlich und deswegen stelle ich sie Ihnen."

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