Bures: "Wir müssen uns mit aller Kraft dagegenstemmen"

Doris Bures
Die Zweite Nationalratspräsidentin warnt davor, das Rad der Zeit in Sachen Frauenpolitik zurückzudrehen. Ein Gespräch mit Doris Bures über Sexismen und andere Rückschritte, über „alte weiße Männer“, das gereizte gesellschaftliche Klima und was zur Krisenbewältigung jetzt nötig wäre.

Doris Bures spricht als ehemalige Frauenministerin anlässlich des bevorstehenden 110. Frauentags besonders kämpferisch über das Thema. Aber auch aus ihrer Vorliebe für eine Große Koalition macht sie kein Hehl – samt dem Erfolgsrezept aus der Zweiten Republik: Dialog.

KURIER: Sie sind lange in der Politik, waren acht Jahre Ministerin und besetzten als Nationalratspräsidentin das zweithöchste Amt der Republik. Im Parlament ist der Ton jetzt unglaublich rau geworden – was für Frauen besonders abschreckend sein dürfte. Muss man Frauen daher noch einmal extra ermutigen, in die Politik zu gehen? Und was tun gegen diesen Ton?

Doris Bures: Frauen brauchen Vorbilder und Mutmacherinnen – nicht nur in der Politik, auch in der Wirtschaft. Ich halte viel von Frauennetzwerken. Wir leben gerade in einer sehr herausfordernden Zeit, wo für viele auch viel auf dem Spiel steht. Natürlich führt das zu einem emotional angespannten Klima. Ich teile die Einschätzung, dass Frauen das besonders spüren und sich mit dieser Aggressivität in der Gesellschaft, die sich auch immer mehr in der Politik widerspiegelt, wirklich schwertun.

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