Warum jetzt (k)ein Schulchaos droht

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In acht Tagen startet Ostösterreich ins nächste Corona-Schuljahr. Wie sicher sind die Schüler? Und was erwartet die Eltern? Fachleute beurteilen das Konzept der Regierung.

In einer Pandemie gibt es keine Garantien. Auch nicht dafür, dass der Präsenzunterricht durchgehend stattfinden wird. Nach mehr als eineinhalb Jahren Ausnahmezustand hat Hannes Sauerzopf, Direktor der größten Schule Österreichs, einen recht nüchternen Blick auf das neue Schuljahr. „So schnell regt mich nichts auf. Den Worst Case, nämlich Homeschooling, kennen wir schon. Es kann nur besser werden“, sagt der Leiter der HTL-Mödling, die mit 3.500 Schülern auch eine der größten Schulen Europas ist.

Schulen galten als wesentlicher Treiber in der Pandemie – auch wenn die Rolle der Jungen in der Ausbreitung des Virus noch nicht völlig geklärt ist.

Wie mit der Pandemie im kommenden Schuljahr umgegangen werden soll, haben Bildungs- und Gesundheitsministerium zuletzt in einem Maßnahmenpaket vorgestellt. Es beginnt mit einer dreiwöchigen „Sicherheitsphase“, der drei unterschiedliche Sicherheitsstufen auf Basis der 7-Tage-Inzidenz folgen.

Der KURIER hat Experten und Betroffene um Einschätzung zum Corona-Konzept für Schulen gebeten.

Wie wird in den Schulen künftig getestet?

In der dreiwöchigen Sicherheitsphase müssen Lehrer und Schüler unabhängig vom Impfstatus drei Mal pro Woche testen, mindestens einmal ist ein PCR-Test verpflichtend. Danach sind, wenn sich die Lage nicht verschärft, keine Tests für Schüler vorgesehen. Ebenso wenig eine Maske. Erst ab Sicherheitsstufe zwei soll es wieder Tests geben. Wien geht einen Sonderweg, hier wird zwei Mal pro Woche mit einem PCR-Test weitergetestet. Mikrobiologe Michael Wagner, Leiter der Gurgelstudie, in der die Häufigkeit von Corona-Fällen bei Schülern und Lehrern untersucht wurde, wundert sich, dass weiterhin Antigen-Tests möglich sind: „PCR-Tests sind wesentlich sensitiver als Antigen-Tests. Das ist wissenschaftlich belegt. Antigen-Tests einzusetzen ist zwar besser als nicht zu testen, aber sie übersehen viele Infizierte und auch Infektiöse.“

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