Dreikampf um das begehrte Kanzleramt

Im Visier der Spitzenkandidaten: Das Bundeskanzleramt, der Sitz des Regierungschefs in Wien.
Kern, Kurz und Strache debattieren Freitagnachmittag das erste Mal gemeinsam im Linzer Design Center.

Der Höhepunkt des deutschen Bundestagswahlkampfes war das Duell von Angela Merkel und Martin Schulz im Hauptabendprogramm von vier großen Fernsehsendern (ARD, ZDF, RTL, Pro Sieben/Sat.1). 16,11 Millionen sahen zu.

In Österreich findet die Kanzlerkandidaten-Debatte von Christian Kern (SPÖ), Sebastian Kurz (ÖVP) und Heinz-Christian Strache (FPÖ) auf Einladung der Bundesländerzeitungen und der Presse im Linzer Design Center statt.


Wir werden die wichtigsten Aussagen des Duells an dieser Stelle live kommentieren

Ein großer medialer Coup, den der ORF auf seinem Spartensender ORFIII am Freitag sogar zweimal zeigt. Einmal live um 15.00 Uhr und ein zweites Mal zur Primetime um 20.15 Uhr.

Ist diese Konstellation der drei potenziellen künftigen Bundeskanzler keinem der Fernsehsender eingefallen? Mitnichten, ergab ein Rundruf des KURIER bei den Medienhäusern und Parteizentralen: Die ÖVP lehnte jedoch alle ab – bis auf den heutigen Termin in Linz. Kolportierte Begründung: Kurz komme nicht gut in solchen Konstellationen rüber, er wolle Hickhack vermeiden.

SPÖ: Wären bereit

Von Seiten der SPÖ heißt es gegenüber dem KURIER, dass Spitzenkandidat Christian Kern "zu jeder Dreier-Diskussion in jedem Format bereit gewesen sei".

Die Pressestelle des FPÖ-Parteivorsitzenden Heinz-Christian Strache betont, dass es von mehreren TV-Sendern Anfragen zu einem Dreier-Gespräch gab, auch vom ORF. "Die Anfragen dazu sind aber nicht an der FPÖ gescheitert. Wir waren bereit dazu", heißt im Büro der Freiheitlichen.

Der Sprecher von ÖVP-Chef Sebastian Kurz erklärte, dass es vom ORF "nie" eine Anfrage zu einem Gespräch mit Kurz, Kern und Strache gegeben habe. "Wir sind nicht eingeladen worden. Es gab nur Einladungen zu Zweier-Gesprächen."

Das bestätigt auch der ORF: Es habe im Fernsehen keine Überlegung in der Hinsicht gegeben, sagte ein Sprecher. Das Prinzip jeder gegen jeden habe sich bewährt "und wir haben den Gegebenheiten insofern Rechnung getragen, als wir dramaturgisch die Duelle der drei Kanzler-Kandidaten innerhalb von drei Tagen hintereinander, unmittelbar vor der Schlussrunde, ausrichten".

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