Meinungsumfragen: Warum lagen sie jüngst so oft daneben?

Meinungsumfragen: Warum lagen sie jüngst so oft daneben?
Blick in die Wahl-Glaskugel: Wie kommen die Balken und Kuchen, die vor einer Wahl publiziert werden, überhaupt zustande?

von Raffaela Lindorfer und Oliver Wild

Die ÖVP hat bei der Kärnten-Wahl alle überrascht. Das liegt aber – soweit ist man sich im Befund mittlerweile einig –, nicht primär an der Leistung der Landespartei, sondern an den Umfragen, die vor der Wahl kursierten.

Spitzenkandidat Martin Gruber war eine krachende Niederlage prophezeit worden – die ÖVP könne sogar einstellig werden, hieß es. Am Wahlabend waren es dann 17,04 Prozent mit einem Plus von 1,59 Prozentpunkten.

Wie konnten die Meinungsforscher des Landes so danebenliegen?

Einer, der glaubt, zu wissen, woran es lag, ist Wolfgang Bachmayer, Chef von OGM. Er hat bewusst darauf verzichtet, eine Umfrage für Kärnten zu machen.

Das Land und der Pool an Kärntnern, die man befragen könnte, sei zu klein, sagt er. In Zahlen: OGM hat einen Pool von rund 30.000 Personen, darunter knapp 3.000 Kärntner. Für eine gute Umfrage brauche man mindestens 1.000 Befragte. Jeden dritten Kärntner im Pool zu befragen – das könne nicht repräsentativ sein, sagt Bachmayer. Dasselbe gilt für Salzburg, weshalb OGM auch für diese Landtagswahl keine Prognose liefern wird.

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