„SPÖ soll nicht streiten, sondern für die Menschen arbeiten“

Auf dem SPÖ-Parteitag im Juni wurde Pamela Rendi-Wagner als Parteichefin von den Delegierten auf 75 Prozent zusammen gestrichen. Danach brach erneut ein Streit in der Partei aus, Hauptkontrahenten waren Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil. Die Folgen sind bis heute spürbar: Die SPÖ wurde in den Umfragen zurückgeworfen, Rendi-Wagner wurde erneut geschwächt. Vielen an der Basis geht der Dauerstreit auf die Nerven. Der KURIER sprach mit der Wiener Gemeinderätin Mireille Ngosso.
KURIER: Wie sehr hat der Streit Doskozil vs. Rendi-Wagner geschadet?
Mireille Ngosso: Es ist wichtig, dass sie sich ausgesprochen haben. In Zeiten der Krise sollte die SPÖ nicht streiten, sondern geeint für die Menschen in diesem Land arbeiten.
Apropos geeint: Warum hat die SPÖ solche Schwierigkeiten, eine Linie in Migrationsfragen zu finden?
Ich bin hier zu 100 Prozent bei Bürgermeister Michael Ludwig und dankbar, dass er klare Worte gefunden hat: Unsere Aufgabe als Sozialdemokraten ist es, den Menschen in Afghanistan zu helfen – gerade besonders vulnerablen wie Gruppen – Frauen, Aktivistinnen usw.
Die SPÖ ist eine von zwei Parteien mit einer Frau an der Spitze. Macht sie frauenpolitisch genug?
Es braucht hier neuen Schwung. Wir müssen aktiv sein, auf Demos gehen oder sie selbst organisieren. Ich bin guter Hoffnung, dass unsere neue Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner das schafft.
Auch bei der Klimapolitik konnte sich die SPÖ bisher nicht wirklich positionieren. Warum?
Wir haben uns klar positioniert und haben das größte Klimaprogramm in der Geschichte Wiens auf den Weg gebracht. Da passiert viel. Wichtig ist, unsere Forderungen und Ideen viel lauter zu präsentieren, weil Klimapolitik ja auch ein soziales Thema ist.
Wieso ist die SPÖ am Land unterrepräsentiert?
Wir müssen am Land stärker auf die Menschen zugehen und aktiv die Kommunikation suchen.
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