Umfrage: SPÖ liegt nach Streit auf 20 Prozent, die FPÖ dicht dahinter

Umfrage: SPÖ liegt nach Streit auf 20 Prozent, die FPÖ dicht dahinter
34 Prozent wollen Rendi-Wagners Kontrahent Doskozil an der SPÖ-Spitze sehen. Eine andere Umfrage von der Vorwoche wies für die SPÖ noch 25 Prozent aus.

Der interne Machtkampf in der SPÖ zwischen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil dürfte Spuren hinterlassen haben: Laut einer Umfrage von Research Affairs im Auftrag von Österreich erreicht die SPÖ in der Sonntagsfrage 20 Prozent. Mitte Juni lag die SPÖ noch bei 24 Prozent. 

Die Umfrage fand zwischen 13. und 15. Juli statt, als der interne Streit gerade seinen Höhepunkt erreicht hatte. Am Montag davor, 12. Juli, hatte Rendi-Wagner im Puls4-Sommergespräch über Doskozil gesagt, er sei "inkonsequent und unehrlich". Doskozil erwiderte tags darauf, das sei eine "Posse", und er höre sich das nicht mehr an.  

In den aktuellen Sonntagsfrage von Research Affairs kommt die ÖVP auf 35 Prozent, die FPÖ auf 18 - die Blauen sind also ganz dicht an der SPÖ mit 20 Prozent dran. 

53 Prozent der 1.000 Befragten sind für einen Rücktritt Rendi-Wagners als Parteichefin, von den SPÖ-Wählern wollen das allerdings nur 21 Prozent. 

Österreich ließ auch ein Nachfolge-Ranking erstellen: 34 Prozent wollen Doskozil an der roten Spitze sehen, 28 Prozent den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig. Auch hier haben die SPÖ-Wähler anders abgestimmt: Nur 18 Prozent wollen Doskozil und 40 Ludwig. 

Die Frage ist freilich eine theoretische: Rendi-Wagner hat bisher immer betont, sie bleibe Parteichefin, Doskozil will im Burgenland bleiben und Ludwig erklärte ebenfalls schon mehrfach, dass niemand aus der Wiener Stadtregierung in den Bund wechseln werde. 

24 Prozent in der Vorwoche

Rosiger sahen die Umfragewerte des Market-Instituts in der Vorwoche (KW27) aus: Bei ebenfalls 1.000 Befragten via Online-Interviews kam die SPÖ auf 25 Prozent. Die FPÖ liegt in dieser Umfrage bei 17 Prozent, die Grünen als kleiner Koalitionspartner der ÖVP bei 12 Prozent. Die Kanzlerpartei ÖVP erreicht 33 Prozent. 

Zu dem Zeitpunkt war gerade das Interview von Doskozil erschienen, in dem die SPÖ unter Rendi-Wagner mit der früheren ÖVP unter Reinhold Mitterlehner verglichen hatte. 

SPÖ-Wähler wollen, dass Rendi weitermacht

Die SPÖ hat übrigens noch eine eigene Umfrage parat: Durchgeführt Anfang Juli, als Rendi-Wagner als Parteichefin gerade mit mageren 75 Prozent bestätigt wurde, gaben ihr der Umfrage zufolge 85 Prozent der SPÖ-Wählern den Auftrag, sich durch dieses Ergebnis nicht beirren zu lassen und ihren Weg fortzusetzen (davon 54 "voll und ganz" und 31 "eher). Befragt wurden 800 Personen. 

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