SPÖ-Streit eskaliert: Jetzt reagieren die Länder

PK SPÖ "ROTES FOYER" ZUM THEMA JUSTIZ UND AKTUELLEN ENTWICKLUNGEN IN DER CAUSA EUROFIGHTER: RENDI-WAGNER / DOSKOZIL
Nach dem Sommergespräch von Parteichefin Rendi-Wagner, wo sie einmal mehr Doskozil scharf attackierte, reagieren nun fast alle Landeschefs. Die Salzburger entschuldigen sich sogar bei den Bürgern.

"Unehrlich" "Posse" "Inkonsequent" "beflegeln" - Rendi und Doskozil weiter auf Streitkurs

Beim Puls4-Sommergespräch hatte die inzwischen umstrittene SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner ihrem burgenländischen Parteichef durch unfreundliches ausgerichtet: Doskozil sei "inkonsequent und unehrlich", und das sei "schade für einen einstigen Hoffnungsträger unserer Partei.“

Doskozil: „Kindergartenniveau“

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil erklärte am Tag nach dem Interview, er wolle sich das gar nicht mehr anhören, "das ist eine Posse". Und: "Das ist Kindergartenniveau", reagierte Doskozil am Dienstag unwirsch, ihr Vorwurf sei außerdem "falsch".  

Er plädierte dafür, sich nicht gegenseitig zu beflegeln: "Das ist ja eine Beflegelung. So agiert nicht einmal der politische Gegner im Burgenland gegen meine Person".

Dornauer: "Hickhack interessiert niemanden"

Der Tiroler SPÖ-Landeschef Georg Dornauer meinte im ORF-Radio, das "Hickhack" interessiere niemanden und enttäusche viele. Führungspersönlichkeiten seien Integrationsfiguren, und in der Verantwortung, eine Gruppe zu einen, und nicht zu trennen. "Ich kenne die eMails und Anrufe unserer langjährigen Funktionäre. Und sage daher noch einmal in aller Deutlichkeit: Schluss mit diesem sinnlosen Austausch persönlicher Befindlichkeiten."

Einigkeit könne man nicht verordnen, aber Zurückhaltung müsse man jetzt an den Tag legen.

Egger (Salzburg): "Entschuldige mich für Bild, das SPÖ abgibt"

Die Salzburger SPÖ-Chef David Egger einte: "Ich muss mich entschuldigen für das Bild, dass die SPÖ da abgibt. Das hat Österreich und vor allem auch die Sozialdemokratie nicht verdient. Weil in Zeiten einer skandalgeschüttelten ÖVP-Regierung und einer der größten wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes, nach dieser Gesundheitskrise muss für mich diese Selbstbeschäftigung einfach aufhören."

Kaiser: "Selbstbeschädigung nützt niemanden"

Und Peter Kaiser, Landeshauptmann in Kärnten und mächtiger SPÖ-Landeschef, schickte eine Stellungnahme an den ORF. Demnach erklärte er: "Alle Beteiligten sind gut beraten, sich jetzt endlich zusammenzureißen. Permanente öffentliche Streitereien und Selbstbeschädigung nützt niemanden, im Gegenteil, sowohl die handelnden Personen als auch die SPÖ insgesamt tragen dadurch nur Schaden davon. Ich habe immer gesagt, diskutieren und streiten, ja, solange roter Rauch aufsteigt. Aber verdammt noch mal intern."  

Ludwig: „Nicht hilfreich“

Der ebenfalls mächtige Wiener SPÖ-Chef, Bürgermeister Michael Ludwig, erklärte am Dienstag: "Es ist nicht hilfreich, wenn man persönliche Konflikte öffentlich austrägt." Er gehe aber davon aus, dass man nun zu Sachpolitik zurückkehre.

Ludwig schloss dann dezidiert aus, dass jemand aus der Wiener Stadtregierung demnächst den Parteivorsitz übernehmen werden.

Aus der Löwelstraße war nur zu hören, Rendi-Wagner wünsche sich einfach, dass man sie arbeiten lassen solle und die Querschüsse eingestellt werden sollten.

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