SPÖ macht mit Punsch für Profiheer mobil

SPÖ macht mit Punsch für Profiheer mobil
Die Angestellten der Armee sollten jünger werden, sagt der Minister. Seine Lösung: ein Profiheer. Hilfe kommt nun von den Wiener Roten.

Die Angestellten der Armee sollten jünger werden, sagt der Minister. Seine Lösung: ein Profiheer. Die Armee ist zu alt. Verteidigungsminister Norbert Darabos würde das so nie sagen – es wäre ein potenzieller Affront gegenüber manch verdientem Mitarbeiter in seinem Ressort.

Doch tatsächlich steigt das durchschnittliche Dienstalter der Bundesheer-Angestellten seit Jahren stetig. Derzeit hält man bei 43,4 Jahren; zieht man die zivilen Mitarbeiter ab, bleibt der Schnitt des Berufskaders immer noch bei 41,5 Jahren.

Der Verteidigungsminister ließ deshalb seinen Stab ausrechnen, wie sich sein neues Modell einer Berufs- bzw. Profi-Armee auf das Durchschnittsalter der Militärs auswirken würde.

Das Ergebnis: Mit einer Profi-Armee würde das durchschnittliche Alter der Heeres-Bediensteten um 6,5 Jahre auf 35 sinken. „Diese Verjüngung ist dringend nötig, weil sie die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte erhöht – für Aufgaben im In-, aber auch im Ausland“, sagt Darabos zum KURIER.

Die von Darabos’ angepeilte Verjüngungskur lässt sich so erklären: Im Profi-Modell der SPÖ liegt der Schwerpunkt bei den Zeitsoldaten, die sich für maximal neun Jahre an das Heer binden und dann ins Zivil-Leben zurückkehren. Die Zahl dieser, tendenziell jüngeren Kadersoldaten soll von derzeit 1500 auf 7000 steigen. Demgegenüber könnte die Zahl der Offizieren und Unteroffiziere, die sich lebenslang an das Heer binden und dort in Pension gehen, von 12.700 auf 8500 sinken.

Mit Punsch punkten

Mit dem Argument einer drohenden Überalterung Herr zu werden, versucht Verteidigungsminister Darabos Terrain in der Wehrpflicht-Debatte zu gewinnen. Kein leichtes Unterfangen – erst am Montag äußerte sich der frühere Wiener Militärkommandant und Sozialdemokrat Karl Semlitsch kritisch zur Berufsarmee.

Doch zumindest Wiens Genossen lassen den Minister nicht im Stich: Mit dem „Punsch-O-Mobil“ macht Landesparteisekretär Christian Deutsch nun Stimmung für die SPÖ-Position: Am 20. Jänner solle man bei der Volksbefragung für das Profi-Heer votieren. Deutsch: „Wir laden die Menschen auf einen Punsch und auf die richtige Entscheidung ein: Für Freiwilligkeit, aber gegen Zwangsverpflichtung.“

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