SPÖ-Chef Babler: "Von Festungen bleiben nur Ruinen"

SPÖ-Chef Babler: "Von Festungen bleiben nur Ruinen"
Der SPÖ-Chef über die nicht aufhörenden internen Querschüsse, sein Verhältnis zur Wirtschaft, schwache Umfragewerte und die Koalitionsfähigkeit der FPÖ.

Seit neun Monaten ist Andreas Babler Bundesparteiobmann der SPÖ. Zuletzt war er mit immer mehr Genossen konfrontiert, die seinen Kurs öffentlich kritisieren.

KURIER: Sie sind nun seit einem Dreivierteljahr SPÖ-Parteichef. Was hat Sie bisher in dieser Funktion am meisten überrascht?

Andreas Babler: Dass wir die Demokratisierung der Partei so klar durchgebracht haben. Künftig gibt es die Möglichkeit der Direktwahl des Parteichefs. Es hat große Überzeugungsarbeit gebraucht, ist aber parteiintern ein großer Meilenstein.

Hat es Sie negativ überrascht, dass es so schwierig wird, wenn man ganz oben steht?

Es liegt in der Natur der Sache, dass es innerparteilich Reibereien gibt, wenn man die Partei so grundlegend neu gestaltet. Es ist schließlich ein Aufbruch in eine neue Zeit, auch was die Klarheit in der Positionierung anbelangt.

Angesichts der zahlreichen internen Querschüsse macht die SPÖ allerdings nicht den Eindruck, klar positioniert zu sein. Warum gelingt es nicht, die Partei zu einigen?

Von den 13 Leitanträgen beim letzten Bundesparteitag wurden zwölf einstimmig angenommen. Eine größere inhaltliche Geschlossenheit ist kaum möglich. So gibt nach jahrelangen Diskussionen ein konkretes Modell für eine gerechte Besteuerung von Vermögen.

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