Mit ihm können man sogar diskutieren, ob die Asylobergrenze „nicht null sein sollte in Österreich“.
Protest der jungen Roten
Damit ging der 40-Jährige inhaltlich auf Distanz zur Linie von Babler. Und hat damit aber auch seiner links ausgerichteten SPÖ in der Tiroler Landeshauptstadt eine schwere Hypothek mit in den Wahlkampf gegeben. Denn am Dienstag schwappten die Debatten um den Kurs der Sozialdemokraten auf Bundesebene endgültig aufs Tiroler Parkett.
Die roten Jugendorganisationen hatten aus einem Fenster der Parteizentrale über einem schaufenstergroßen Konterfei von Dornauer ein Transparent entrollt, auf dem zu lesen war: „So sind wir nicht.“
Man habe zeigen wollen, hieß es in einer Aussendung, dass die Aussagen Dornauers „nicht die Werte der Partei sind“ und wolle auch „parteiintern über Konsequenzen diskutieren“. Wer den Rückhalt der Partei verliere, aber Beifall von neonazistisch-rechtsradikalen Seiten bekomme, „ist inhaltlich in der Sozialdemokratie definitiv auf dem falschen Dampfer“, so Vincent Gogala, Vorsitzender des VSStÖ Innsbruck.
Elfmeter für die Konkurrenz
Für die Konkurrenz der SPÖ bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 14. April war der hausgemachte Streit bei den Roten ein aufgelegter Elfmeter. Die Grünen, deren Bürgermeister Georg Willi vor Schwarz-Blau warnt, forderten von Mayr „klare Kante gegen den rechten Vorsitzenden“ und eine Erklärung, wie sie es denn mit Dornauer halte .
Die Ausgangslage für die SPÖ war schon ohne diese Debatte nicht berauschend. Bei den Gemeinderatswahlen 2018 fuhr die Partei Verluste und blieb mit 10,3 Prozent gerade noch zweistellig. Der vierköpfige Klub spaltete sich in weiterer Folge auch noch. SPÖ-Stadtparteiobmann Benjamin Plach und Stadträtin Mayr wollten nun eigentlich einen Neustart setzen.
Ein schlechtes Ergebnis bei der Innsbruck-Wahl würde letztlich auch negativ auf das Konto von Dornauer einzahlen, der als Landesparteichef keine Wahlpleiten brauchen kann. Bei den Landtagswahlen 2022 konnte er als Spitzenkandidat ein minimales Plus verbuchen. In Innsbruck setzte es jedoch ein Minus von vier Prozent.
Schon damals war die Frage, ob der SPÖ-Chef auf städtischem Terrain punkten kann. Nun ist die Frage, ob er sich und seinen Genossen für die anstehende Wahl nicht einen Bärendienst erwiesen hat. Das können Babler und Mayr am Samstag mit ihm diskutieren. Denn beim offiziellen Wahlkampfauftakt vor der Annasäule treten die drei dann doch gemeinsam auf.
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