SPÖ-Befragung: Rendi weist Zweifel an Ergebnis zurück

SPÖ-Befragung: Rendi weist Zweifel an Ergebnis zurück
71,4 Prozent wollen Rendi-Wagner weiter an der Spitze der SPÖ sehen. Interne Kritiker meinen aber, Auszählung sei intransparent gewesen.

71,4 Prozent haben sich bei einer Befragung unter SPÖ-Mitgliedern für einen Verbleib von Pamela Rendi-Wagner als Parteichefin ausgesprochen. Die Befragung, die sie selbst Anfang März gestartet hatte, verzeichnet eine Rekordbeteiligung von 42,7 Prozent bei rund 160.000 Mitgliedern.

Vertrauensfrage: 71,4% für Rendi-Wagner

Aber verstummen jetzt auch ihre Kritiker?

Tatsächlich haben die ersten Kritiker direkt nach der Ergebnisverkündung aufgezeigt. Die hohe Beteiligung sorgte für Skepsis, es hieß, die Auszählung sei zu intransparent gewesen. 

Innerhalb der Wahlkommission soll es deshalb heftige Diskussionen gegeben haben. Nur 7 der 12 Mitglieder in der Kommission sollen das Ergebnis anerkannt haben, hieß es am Abend in der "ZiB2".

Danach gefragt meinte Pamela Rendi-Wagner als Studiogast: "Es ist alles korrekt abgelaufen." Die Wahlkommission habe alle Rechte und Möglichkeiten gehabt, um die Befragung zu begleiten, und letztlich habe es für das Ergebnis eine Mehrheit gegeben.

Wie Politologe Peter Filzmaier das Ergebnis beurteilt und wie er die langfristigen Chancen von Rendi-Wagner sieht, hören Sie auch im Daily Podcast des KURIER:

Im Vorstand wurde das Ergebnis später dann einstimmig zur Kenntnis genommen, betonte sie. Und strahlte im gesamten Interview vor Freude. Zweifel an ihrem Triumph können ihre Freude offenbar (noch) nicht trüben.

Rendi gegen "Denkverbote"

"Es war ein guter Tag für uns alle in der Sozialdemokratie", sagte sie. Der Zuspruch und die Beteiligung seien ein Rückenwind, den die SPÖ gerade vor dem Hintergrund der kommenden Herausforderungen brauche. "Das müssen wir nützen und das werden wir nützen."

Wie will sie in Zukunft mit den verschiedenen Flügeln in der Partei und den doch recht dominanten Landesparteichefs wie Hans Peter Doskozil im Burgenland und Georg Dornauer in Tirol zurecht kommen?

Sie sehe keinen Widerspruch, sagte Rendi-Wagner. "Man darf Ideen und Positionen nicht gegeneinander ausgespielen", sagte sie. Sie freue sich, dass Doskozil in allen Interviews für den Mindestlohn eintritt. "Das zeigt, dass er für soziale Gerechtigkeit brennt."

Alle würden ihre Beiträge leisten, um die Folgen der Coronakrise zu bewältigen. "Denkverbote werden uns nicht weiterbringen."

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