Sebastian Kurz hat einen neuen Job

Sebastian Kurz hat einen neuen Job
Der ehemalige Kanzler wird im nächsten Jahr bei Tech-Investor Peter Thiel in den USA tätig sein.

Schon länger brodelt die Gerüchteküche, was denn Sebastian Kurz nach seinem Rückzug aus der Politik machen werde. Spekulationen, wonach er "in die Luftfahrtbranche" wechsle, dementierte Kurz zuletzt gegenüber dem KURIER. In den letzten Tagen wurde auch immer wieder das Big-Data-Unternehmen Palantir Technologies genannt.

Als fix galt ein beruflicher Wechsel in die Privatwirtschaft im ersten Quartal 2022. Nun wurde bekannt: Der ehemalige Kanzler wird im nächsten Jahr einen als "Global Strategist" bei Thiel Capital antreten, berichten heute und Krone.

Tech-Milliardär Peter Thiel und Kurz kennen einander seit Jahren. So trafen sich die beiden 2019 im Zuge einer Reise des ehemaligen Kanzlers ins Silicon Valley.

Heuer hat Thiel in Berlin den Frank-Schirrmacher-Preis erhalten, auf Thiels Wunsch hin sollte Kurz im Herbst die Laudatio auf den Investor halten. Aber die Hausdurchsuchungen bei der ÖVP durchkreuzten die Pläne. Im Jahr 2017 trafen Thiel und Kurz einander auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Kurz bedankte sich damals via Twitter dafür, den Milliardär kennengelernt und über Digitalisierung gesprochen zu haben.

Peter Thiel

Der in Frankfurt geborene Peter Thiel, der drei Staatsbürgerschaften (USA, Deutschland und Neuseeland) besitzt, gründete gemeinsam mit Elon Musk, David Sacks und Max Levchin den Online-Bezahldienst PayPal, war der erste Kapitalgeber von Facebook und investiert weltweit in Unternehmen - überwiegend im Technologiebereich. 

Thiel ist auch Mitgründer und war Vorstandsvorsitzender von Palantir Technologies, eines Big-Data Analysten, der Software an Geheimdienste liefert, die auch von Anti-Terror-Analysten verwendet wird.

Politisch steht der Milliardär Thiel dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump nahe, förderte diesen schon früh und ist dem rechten Parteiflügel der Republikaner zuzuordnen. 2016 trat Thiel auf dem Parteitag der Republikaner auf - im selben Jahr spendete er 1,25 Millionen US-Dollar für Trumps Wahlkampf. Während der Präsidentschaft galt Thiel als sein Berater. Gute Kontakte pflegt Thiel auch zur rechtsextremen Alt-Right-Bewegung.

Max Chafkin, Tech-Reporter bei Bloomberg hat mit "Peter Thiel – Facebook, PayPal, Palantir: Wie der Pate des Silicon Valley die Welt beherrscht" heuer eine Biographie über Thiel herausgebracht. Darin beschreibt Chafkin wie Thiel seine Stellung als Trumps Berater gezielt genutzt haben soll, um staatliche Aufträge für seine Firmen zu erhalten. Das von der CIA mitfinanzierte Unternehmen Palantir soll während der Präsidentschaft von Barack Obama keine Aufträge erhalten haben. Unter Trump soll Palantir demnach Aufträge im Wert von über einer Milliarde Dollar an Land gezogen haben. Thiels Vermögen, soll sich demnach in den vier Jahren unter Trumps Präsidentschaft auf über fünf Milliarden Dollar verdoppelt haben.

Bekannt ist Thiel auch für sein ungewöhnliches Förderprogramm "20 under 20": So vergab Thiel erstmals im Jahr 2011 das 100.000 Dollar Stipendium an Unter 22-Jährige (auf zwei Jahre), um die Schule abbrechen zu können und ihre eigenen Tech-Projekt zu verwirklichen.

Privat ist Thiel mit dem Finanzexperten Matt Danzeisen verheiratet. Die Zeremonie fand 2017 in Wien statt.

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