Schellhorn: Verwirrung um "Unterstützung" für Haslauer

Schellhorn: Verwirrung um "Unterstützung" für Haslauer
Das Personenkomitee hat verkündet, dass Schellhorn den ÖVP-Landeshauptmann unterstützt. Nach dessen Dementi legt der Vorsitzende des Komitees ein schriftliches Zitat vor.

Rund 1.000 Namen stehen auf einer Unterstützerliste für Wilfried Haslauer, Salzburger ÖVP-Chef und Landeshauptmann, der bei der Landtagswahl im April erneut kandidiert. Nicht zu finden ist darauf der Name Sepp Schellhorn.

Dabei war der Ex-Landesparteichef und Ex-Nationalratsabgeordnete der Neos am Montagabend beim Auftakt der Plattform "Gemeinsam für Haslauer" als Unterstützer genannt worden. Das sorgte für Verwunderung. 

Schellhorn erklärte die Verwirrung

Schellhorn klärte gegenüber den Salzburger Nachrichten umgehend auf: Nein, er sei nicht Teil des Unterstützungskomitees und war auch bei besagtem Abend nicht dabei.

Wie es zu der Verwirrung kam, erklärt er sich im KURIER-Gespräch so: "Wilfried Haslauer und mich verbindet eine gute Bekanntschaft. Ich habe ihn 2013 unterstützt, diesmal aber nicht." Säße er, Schellhorn, noch im Salzburger Landtag, dann würde er Haslauer dort als Landeshauptmann wählen. 

Warum er ihn 2013 unterstützt hat, erklärt Schellhorn so: Der damalige Parteichef Matthias Strolz habe ihn gebeten, in Salzburg zu kandidieren. "Ich habe aber darauf verzichtet, weil ich wollte, dass Haslauer Landeshauptmann wird und Gabi Burgstaller geht. Dieser Verzicht hat der ÖVP damals sicher einige Prozente gerettet."

Erst 2018 ging Schellhorn als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl ins Rennen, blieb dann aber als Abgeordneter im Nationalrat. In diesem Jahr wurde die sogenannte "Dirndl-Koalition" aus ÖVP, Grünen und Neos geboren.

Und Schellhorn will, dass das so bleibt, "damit in Salzburg nicht passiert, was in Niederösterreich passiert ist" (eine schwarz-blaue Koalition, Anm.).

Schriftlich bestätigt

Der KURIER fragte am Dienstag auch noch beim Personenkomitee nach. Vorsitzender Johannes Hörl erzählt die Geschichte so: "Ich habe Sepp Schellhorn getroffen und mit ihm mehrmals telefoniert. Er hat mitgeteilt, dass er Wilfried Haslauer unterstützt. Ob er dem Komitee formal beitreten würde, wollte er sich aber noch überlegen."

Daraufhin habe er Schellhorn für Montagabend, 27. März, zur Präsentation des Komitees eingeladen, um seine Unterstützung zu demonstrieren. "Er hat mir zwei, drei Mal bestätigt, dass er kommen wolle, dann aber keinen Koch für sein Restaurant Seehof gefunden und am Montag endgültig abgesagt." 

Verständnis für Schellhorns Entscheidung

Hörl erklärt, er habe ihn dann schriftlich um eine Freigabe für folgendes Statement gebeten: "Sepp Schellhorn wäre heute auch sehr gerne gekommen, um ebenso mitzuteilen, dass er in überparteilicher Hinsicht Wilfried Haslauer für die Funktion des Landeshauptmannes von Salzburg unterstützt." 

Schellhorn habe ihm das Statement "klar und schriftlich bestätigt" und er, Hörl, habe es bei der Abendveranstaltung dann wortident wiedergegeben. "Ich bin Anwalt und weiß, dass man bei der Wortwahl sehr genau sein muss", betont er. 

Er habe aber Verständnis dafür, dass Schellhorn es sich jetzt anders überlegt habe. "Er hat sich wohl Gedanken gemacht, ob das gegenüber seinen Kollegen bei den Neos adäquat wäre. Das ist zu akzeptieren."  

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