Neos dürfen auf Rückkehr von Sepp Schellhorn hoffen

Neos dürfen auf Rückkehr von Sepp Schellhorn hoffen
Vieles spricht für ein Polit-Comeback des ehemaligen Vize-Parteichefs bei der nächsten Nationalratswahl.

Die Neos wollen bei der kommenden Nationalratswahl 15 Prozent erreichen – und danach regieren. So lautet das Ziel von Parteichefin Beate Meinl-Reisinger. Ein realistisches? Bei Umfragen stagnieren die Pinken bei Werten um die zehn Prozent. Von der ÖVP-Krise konnten sie kaum profitieren. Die ehemaligen Wähler von Sebastian Kurz tendieren zur FPÖ.

Die Gründe? Den Pinken fehlt wohl ein Thema, das die Wähler emotionalisiert. Dazu kommen personelle Probleme. Die DNA der selbsterklärten Wirtschafts- und Unternehmerpartei hat sich in den vergangenen Jahren etwas verändert. Kurzum deshalb, weil ihr die meisten Unternehmer abhandengekommen sind.

Wer könnte die Wirtschaftskompetenz der Partei wieder stärken? Vieles spricht für einen alten Bekannten: Sepp Schellhorn.

"Werde mich bewerben"

Der Salzburger Gastronom und Hotelier hatte am 24. Juni 2021 seinen Rückzug aus der Politik verkündet. Der Spagat zwischen Politik und Unternehmertum sei auch aufgrund der Pandemie nicht mehr vereinbar gewesen, meinte er. Neben seinen fünf Betrieben hatte Schellhorn parallel mehrere politische Funktionen inne: stellvertretender Neos-Chef, Wirtschafts-, Tourismus- und Kultursprecher sowie Landessprecher in Salzburg.

Eine Rückkehr in die Politik hat Schellhorn nie ausgeschlossen. Und tatsächlich: Wie gut informierte Kreise nun dem KURIER berichten, soll Schellhorn ein Comeback bei den Neos anstreben. Der Gastronom will das auf Anfrage zwar nicht bestätigen. Aber eigentlich hat er seine Ambitionen bereits vergangenen Oktober verraten. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Meinl-Reisinger zum Thema Teuerung kommentierte Schellhorn eine Rückkehr in die Politik folgendermaßen: "Wenn Vorwahlen bei den Neos sind, werde ich mich auf alle Fälle bewerben."

Bei den Vorwahlen der Neos entscheiden Bürger, Parteimitglieder und zu guter Letzt die Gremien darüber, wer auf welchem Listenplatz landet. Spätestens im Herbst 2024 wählen die Österreicher einen neuen Nationalrat. Im ersten Drittel 2024 würden dafür wohl die pinken Vorwahlen stattfinden.

Neos würde es freuen

Was noch für ein Schellhorn-Comeback Anfang 2024 spricht: Er will als Unternehmer kürzertreten und übergibt den Familienbetrieb Seehof in Goldegg im November 2023 an seinen Sohn.

Weite Teile der Bundespartei würden ein Schellhorn-Comeback jedenfalls sehr begrüßen. Er sei ein "Asset, das uns gut zu Gesicht stünde", sagt ein Abgeordneter.

Logo der Politik-Kolumne des Kurier mit dem Titel „Politik von Innen“.

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