Salzburg-Wahl: ÖVP-Absolute bei Über-60-Jährigen

Salzburg-Wahl: ÖVP-Absolute bei Über-60-Jährigen
FPÖ mit 41 Prozent unter Arbeitern an erster Stelle. Grüne bei Akademikern voran.

Wie schon bei der Landtagswahl 2013 erzielte die ÖVP der Wählerstruktur-Analyse zufolge deutlich bessere Resultate unter Älteren und erreichte in der Gruppe ab 60 Jahre 52 Prozent der Stimmen. SPÖ und Grüne wurden überdurchschnittlich von jungen Frauen (bis 44) gewählt (29 bzw. 17 Prozent). Die FPÖ erreichte ihr bestes Ergebnis hingegen unter jungen Männern (29 Prozent).

Unter Arbeitern liegt die FPÖ mit 41 Prozent der Stimmen an erster Stelle, die SPÖ kommt hier nur auf 23 Prozent. Unter Angestellten führt die ÖVP mit 33 Prozent.

Die bei dieser Wahl ordentlich abgestürzten Grünen punkten traditionell bei Wählern mit höherem formalen Bildungsgrad: In der Gruppe mit Universitätsabschluss liegen die Grünen mit 29 Prozent noch vor ÖVP und SPÖ.

Spitzenkandidaten überzeugten

Was die Wahlmotive betrifft, so konnte ÖVP-Wähler vor allem LH Wilfried Haslauer überzeugen. Er war hier klar das stärkste Wahlmotiv (37 Prozent). In einer fiktiven Direktwahl des Landeshauptmannes würde Haslauer mit 46 Prozent noch vor seiner Partei liegen. Bei der SPÖ waren die inhaltlichen Standpunkte der Partei das größte Argument (39 Prozent), ebenso bei den Grün-Wählern (50 Prozent) und den FPÖ-Wählern (21 Prozent).

Die ÖVP-FPÖ-Bundesregierung spielte bei der Landtagswahl der Wahltagsbefragung zufolge keine Rolle: Nur je zwei Prozent der ÖVP-und FPÖ-Wähler gaben die Unterstützung der Bundesregierung als Hauptgrund an.

Auch Peter Hajek sah in der Wahltagsbefragung für ATV den Landeshauptmann als starkes Wählermotiv: "Der Erfolg der ÖVP lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Verlässlichkeit. Dafür steht Wilfried Haslauer, dafür steht die ÖVP." Wie schon in Niederösterreich, Tirol und Kärnten setze sich der "neue Typ des sachlichen Landeshauptmannes" durch. Für 46 Prozent der ÖVP-Wähler war der Spitzenkandidat demnach "sehr wichtig" für die Wahlentscheidung.

Das am häufigsten genannte Wahlmotiv bei der ÖVP war in dieser Umfrage (telefonisch/online, 1.000 Wahlberechtigte in Salzburg, maximale Schwankungsbreite 3,1 Prozent) die gute Arbeit der vergangenen Jahre (21 Prozent). Bei der SPÖ nannten die meisten (22 Prozent) als Motiv, Stammwähler zu sein. Die FPÖ punktete generell mit ihrem Programm beziehungsweise ihren Themen (20 Prozent), auch bei den Grünen (25 Prozent) und bei den NEOS (35 Prozent) wurde dies am öftesten als Motiv genannt.

Einschätzung von Politologe Peter Filzmaier

Kommentare