Rendi-Wagner unentschlossen: "Weiß nicht, was die Bundesregierung plant"

In der "ZIB2" versuchte die SPÖ-Chefin zudem, einem burgenländischen Impfskeptiker seine Sorgen zu nehmen.

Rendi-Wagner über die Corona-Pläne der SPÖ

In der ZiB2 war am Dienstagabend SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner eingeladen. Sie habe seit Beginn der Pandemie eine konsequente, "konstruktiv-sachliche" Linie verfolgt, stellte Rendi-Wagner eingangs klar. Konsistent war diese aber nicht immer. Warum hat die SPÖ gegen den Lockdown Mitte November, aber für alle anderen Lockdowns gestimmt?

Wegen der Schulschließungen: Der virologische Nutzen von geschlossenen Schulen sei geringer, als der Schaden, meinte Rendi-Wagner. Weitergehende Studien und Experten bestätigen das nicht. Würde Rendi-Wagner heute eine andere Entscheidung treffen? Sie wollte das weder dementieren, noch bestätigten: "Die wirklichen Folgeschäden können wir jetzt noch gar nicht ermessen." Man müsse immer das Gesamtbild beurteilen.

Dienstagvormittag hatte Rendi-Wagner einen Plan präsentiert, mit dem weitere Lockdowns vermieden werden sollen. Er beinhaltet drei zentrale Punkte: ein funktionierendes Contact-Tracing, eine neue Teststrategie und eine Impfstrategie.

"Man wischt sich das Nasenloch ab"

Bei den Tests fordert Rendi-Wagner seit Anfang Dezember auch eine Strategie mit sogenannten Papierstreifentests, die man bei sich selbst im Wohnzimmer durchführen könne. Mindestens die Hälfte der Menschen sollten die Tests zu Hause zweimal pro Woche machen, so Rendi-Wagner.

Warum sollten die Menschen so eine Massentest-Strategie plötzlich flächendeckend mittragen? "Weil diese Massentests regelmäßig stattfinden müssen", betonte die Parteichefin in der ZiB2.

Außerdem sei diese Strategie "einfacher", weil die Tests zuhause durchgeführt werden können. "Man wischt sich nur mit einem Wattestäbchen am Nasenloch ab." Der Haken: Die Papierstreifentests sind noch nicht in Österreich zugelassen. Sie werden in Europa auch noch nicht in Masse hergestellt. 

Bei der Frage des Freitestens ab 18. Jänner hat sich die SPÖ offenbar noch nicht entschieden. "Ich kenne die Regeln nicht, die die Bundesregierung hier plant", so Rendi-Wagner.

Impfskeptiker Doskozil

Die SPÖ-Vorsitzende ist gegen eine Impfpflicht. Stattdessen brauche es mehr Aufklärung und der Zugang zur Impfung müsse niederschwellig sein. Andere Forderungen, als im Plan der Bundesregierung vorgesehen, hat die SPÖ allerdings nicht. "Die Impfung wird jetzt nicht von heute auf morgen eine große Durchimpfungsrate in Österreich bewirken", meine Rendi-Wagner. Vor allem dann nicht, wenn zu viele Menschen die Impfung verweigern.

Zur Personengruppe der Impfskeptiker gesellte sich zuletzt auch der burgenländische SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil - bereits berüchtigt für seine Querschläger gegen die Chefin der Bundespartei. Kann Rendi-Wagner ihrem Parteikollegen seine Sorgen nehmen?

Die Pfizer-Impfung habe eine europäische Zulassung und die notwendigen Sicherheitsprüfungen überstanden, so Rendi-Wagner. Impfreaktionen seien bei 90 Prozent der Geimpften zu erwarten, hätten aber keine weiteren gesundheitlichen Folgen.

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