Raab bildet internationalen "Schulterschluss gegen politischen Islam"

Raab bildet internationalen "Schulterschluss gegen politischen Islam"
Integrationsministerin Raab traf Kollegen aus Frankreich, Dänemark und Belgien. Thema: der gemeinsame Kampf gegen Extremismus.

Österreich will künftig gemeinsam mit Frankreich, Belgien und Dänemark enger zusammenarbeiten, wenn es um Integrationsfragen sowie Probleme im Zusammenhang mit religiösem Extremismus geht. Das gab Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) am Donnerstag im Zuge des "Vienna Forum", einer erstmals einberufenen internationalen Konferenz zu Integrationsfragen in Wien, bekannt.

Zur Premiere geladen waren der dänische Minister für Integration, Mattias Tesfaye, die beigeordnete Ministerin für Staatsbürgerschaft im französischen Innenministerium, Marlène Schiappa, sowie der flämische Vizepremier- und Integrationsminister Bart Somers. Bei einem Arbeitsgespräch am Vormittag war auch der EU-Koordinator für Terrorismusbekämpfung, der Finne Ilkka Salmi, anwesend.

"Extremismus macht nicht an den Grenzen halt. Es braucht einen internationalen Dialog und Zusammenarbeit über politische Grenzen hinweg", sagte Raab vor Journalisten. Deshalb habe man sich auf einen "Schulterschluss gegen den politischen Islam" geeinigt. Wien soll dafür in den nächsten Jahren als "Kompetenzzentrum" etabliert werden, das Forum von nun an jährlich stattfinden, so Raab.

Raab bildet internationalen "Schulterschluss gegen politischen Islam"

Auf einer Linie: Integrationsministerin Susanne Raab (links) mit ihrem dänischen Pendant Mattias Tesfaye

Dabei sei es ein großes Ziel, bald noch mehr Mitglieder an Bord zu holen. "Wir haben zunächst mit Ländern begonnen, die in diesen Fragen schon sehr aktiv sind", so Raab. Vor allem im Bereich der Forschung brauche es in Europa aber eine breitere Zusammenarbeit.

"Ich bin sehr dankbar für diese wichtige Konferenz, denn wir sprechen über beim Thema Integration zu wenig miteinander", betonte der Däne Tesfaye. Der Sozialdemokrat ist der wohl bekannteste Gast, denn er fährt eine harte Linie im Umgang mit Migranten – und das, obwohl er als Sohn einer dänischen Mutter und eines äthiopischen Vaters selbst Migrationserfahrungen gemacht hat.

"Islam wird Teil Europas"

"Als ich als kleiner Junge im Supermarkt war, haben die Menschen mich noch angestarrt. Heute ist das nicht mehr der Fall. Unsere Demografie verändert sich rasend schnell, in ganz Europa." Muslime würden heutzutage "als geschätzte Nachbarn" in Europa leben, so Tesfaye. Der Belgier Somers pflichtete ihm bei: "Der Islam wird gerade ein Teil der europäischen Identität".

Nicht nur Rechte würden behaupten, dass der Islam nicht zu Europa passe, so Tesfaye weiter, "die Islamisten behaupten das auch". Bei dem in Wien beschlossenen Schulterschluss gehe es also keinesfalls um einen Kampf gegen den Islam an sich, sondern um einen "für unsere Demokratie".

Kommentare