Pilnacek im Endlos-Kampf gegen eine Justiz, die ihn verstoßen hat

Christian Pilnacek
Erster Verhandlungstag im Disziplinarverfahren zeigt: Der Sektionschef kämpft nicht nur gegen seine Suspendierung, im Hintergrund geht es um mehr.

Christian Pilnacek steht mitten in einem Konferenzzimmer im 2. Stock eines Bürokomplexes in Wien-Landstraße und schaut aus dem Fenster – in Gedanken versunken und unbeirrt von Journalisten, die um ihn herumgehen müssen, um zu ihren Sitzplätzen zu gelangen. Um Punkt 9.30 Uhr setzt er sich auf seinen Platz, die Verhandlung vor einem Dreiersenat der Bundesdisziplinarbehörde kann beginnen. Seine Hand zittert ein wenig, als er sich ein Wasser einschenkt. Wohl nicht aus Nervosität (in Terminen wie diesen ist er mittlerweile geübt) sondern aus Verärgerung.

Seine Suspendierung an sich, aber auch den Medienandrang und die rege Berichterstattung im Vorfeld der Verhandlung findet Pilnacek „völlig unverhältnismäßig“. „Was wirft man mir überhaupt vor? Ich habe nie etwas zum eigenen Vorteil gemacht, es gibt auch keine Vorwürfe in diese Richtung“, sagt er. Und: „Ich habe übrigens auch niemals Inserate vergeben.“ Den Seitenhieb auf die aktuellen Geschehnisse (Stichwort ÖVP-Inseratenaffäre) leistet er sich gerade noch.

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