ÖH-Wahl 2021: VSStÖ als großer Gewinner

ÖH-Wahl 2021: VSStÖ als großer Gewinner
Die Wahlbeteiligung lag bei historisch niedrigen 15,8 Prozent, der VSStÖ wurde erstmals stärkste Fraktion.

Sieg für VSStÖ, Debakel für AG und ÖH an sich

Der Wahlkampf um die Stimmen der Studierenden ist vorbei. Am Donnerstag um 17.00 Uhr schlossen die letzten Wahllokale an Österreichs Hochschulen. 

Um kurz vor 23:30 dann das Ergebnis der Wahl zur Bundesvertretung: Großer Gewinner ist der rote VSStÖ. Die roten Studenten erreichten 24,6 Prozent der Stimmen und damit 14 Mandate (plus eins) in der 55-köpfigen Bundesvertretung. Auf Platz zwei landeten die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) mit 21,7 Prozent bzw. zwölf Mandaten (minus eins), gefolgt von der VP-nahen AktionsGemeinschaft (AG) mit 21 Prozent und ebenfalls zwölf Mandaten (minus drei). Die Jungen Liberalen Studierenden (JUNOS) hielten mit 11,3 Prozent der Stimmen ihre sechs Mandate, die Fachschaftslisten (FLÖ) kamen auf 10,5 Prozent und ebenfalls sechs Sitze (plus eins). Die beiden konkurrierenden Kommunistischen StudentInnenverbände gewannen mit 4,5 (KSV Lili) bzw. 3,7 Prozent (KSV KJÖ) jeweils ein Mandat dazu und halten nun je zwei, der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) hielt mit 2,7 Prozent sein Mandat.

Sie sei sehr sehr glücklich, sagt VSStÖ-Spitzenkandidatin Sara Velic zum KURIER. Das Ergebnis zeige, dass die Studierenden sich von der türkis-grünen Regierung keinen Maulkorb aufsetzen lassen wollen. 

Auch Keya Baier von der GRAS ist zufrieden. Das Ergebnis sei ein klarer Auftrag in Richtung linker Koalition. Junos-Spitzenkandidatin Sophi Wotschke ist froh über den Ausgang der Wahl. "Es ist das zweitbeste Ergebnis, das wir hatten und das unter diesen schwierigen Umständen", kommentiert sie.

Klarer Verlierer des Abends ist die AG. Spitzenkandidatin Sabine Hanger gratulierte dem VSStÖ zu seinem Ergebnis. Man müsse aber festhalten, dass 85 Prozent der Studierenden nicht von ihrem Wahlrecht gebrauch gemacht haben, sagt sie. Das stelle die Legitimation der ÖH in Frage. Mehr denn je sei es Zeit für eine Urabstimmung über die ÖH-Pflichtmitgliedschaft und Zeit dafür, nach den Ursachenfür die geringe Wahlbeteiligung zu forschen.

Historisch niedrige Wahlbeteiligung

Denn in Sachen Wahlbeteiligung ist es massiv bergab gegangen.

Vor dem Start am 18. Mai hatten einige der Spitzenkandidatinnen eine Wahlbeteiligung im einstelligen Prozentbereich als Worst-Case-Szenario genannt. Ganz so schlimm kam es zwar nicht – nach dem zweiten von drei Wahltagen hatte man mit 12,3 Prozent Beteiligung immerhin die Zweistelligkeit erreicht und die endgültige Wahlbeteiligung lag dann bei 15,73 Prozent.

Das heißt: Heuer schritten noch weniger Studierende zur Urne als bei der letzten Wahl 2019. Dabei war die Wahlbeteiligung mit 26 Prozent schon damals extrem niedrig gewesen. Die bisher niedrigste Wahlbeteiligung wurde mit 24,5 Prozent übrigens 2017 verzeichnet.

Für die ÖH ist das problematisch, denn als Vertretung ist sie nur so stark, wie das Mandat, das sie von den Studierenden bekommt.

Aufgrund der Corona-Situation hatten die Fraktionen ihre Hoffnung heuer vorab auf die Briefwahl gesetzt. 21.000 Wahlkarten waren ausgestellt worden – doppelt so viele wie 2019. Bis zum Ende der Frist am Mittwoch waren allerdings nur rund 14.000 Wahlkarten an die Wahlkommission retourniert worden.

Was bedeutet die niedrige Wahlbeteiligung? Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) wollte das am Donnerstag Nachmittag noch nicht bewerten. "Die Wahlbeteiligung ist so, wie sie ist", man müsse das zur Kenntnis nehmen, sagte er. Das starke Absinken habe sicher mit der Corona-Pandemie zu tun, aufgrund derer viele Studenten nicht an den Hochschulen sind - "aber vielleicht nicht nur".

Woran sonst? Ist vielleicht die Kritik an der ÖH - "zu ideologisch", "zu wenig service" - berechtigt? "Ich gehöre nicht zu den Kritikern", entgegnete Faßmann. Er wolle eine starke ÖH haben, die die Interessen der Studierenden entsprechend vertreten könne. Deshalb müsse man nun einen Nachdenkprozess und eine ordentliche Analyse einleiten, um die Gründe zu finden.

Offenbar habe es starke Unterschiede bei der Beteiligung je nach Hochschule gegeben - diese reichten von einstelliger Wahlbeteiligung bis zu Werten von mehr als 30 Prozent. 

ÖH-Wahlen 2021

  • |Elisabeth Hofer

    Schönen Abend

    Die Ergebnisse der einzelnen Unis zur Wahl der Hochschulvertretungen sind da. 

  • |Elisabeth Hofer

    Uni Wien

    Der VSStÖ erhält 11 Mandate

    Die GRAS 22

    Der KSV LiLi 3

    AG 3

    Junos 2

    FLÖ 1

    KJÖ 1

    (noch unvollständig)

  • |Elisabeth Hofer

    Uni Graz

    VSStÖ 5 Mandate

    GRAS und AG jeweils 4

  • |Elisabeth Hofer

    Uni Innsbruck

    AG 7 

    GRAS 5 

    VSStÖ 4

    Junos 2 

    RFS 1

    (noch unvollständig)

  • |Elisabeth Hofer

    Uni Salzburg

    GRAS 6

    VSStÖ und AG 3

    LUKS 2

    Junos 1

  • |Elisabeth Hofer

    TU Graz

    FLÖ 8

    GRAS 3

    JUNOS 2

    VSStÖ 2

    AG und KJÖ 1

  • |Elisabeth Hofer

    BOKU Wien

    FLÖ und GRAS 4

    AG 2

    VSStÖ 1

    (noch unvollständig)

  • |Elisabeth Hofer

    Montanuni Leoben

    AG und VSStÖ 4

    RFS 1

  • |Elisabeth Hofer

    TU Wien

    FLÖ 11

    VSStÖ 2

    Basis 1

    Gras, Junos, AG 1

  • |Elisabeth Hofer

    MedUni Graz

    VSStÖ 6 GRAS 2 AG 1

  • |Elisabeth Hofer

    Uni Klagenfurt

    VSStÖ 6

    FLÖ 5

    AG 2

  • |Elisabeth Hofer

    Uni Linz

    AG 7

    VSStÖ 5

    No Ma'am 3

    Junos und FLÖ 1

  • |Elisabeth Hofer

    WU Wien

    AG 8

    VSStÖ 4

    JUNOS 2

    GRAS 1

  • |Elisabeth Hofer

    Erste Reaktionen

    VSStÖ-Spitzenkandidatin Sara Velic zeigt sich gegenüber dem KURIER überaus zufrieden über die HV-Ergebnisse. 

    Auch GRAS-Spitzenkandidatin Keya Baier ist glücklich. "Wir sind in Salzburg stärkste Kraft geblieben, ich sehe mich in meiner Arbeit bestätigt" sagt sie.

  • |Elisabeth Hofer

    Warten

    Alles wartet nun auf die Ergebnisse der Wahl zur Bundesvertretung

  • |Michael Hammerl

    MedUni Innsbruck

    Innsbrucker Medizinerunion: 9 Mandate

  • |Michael Hammerl

    VetMed Wien

    AG 4 (+1 Mandat)

    FLÖ 5 (-1)

  • |Michael Hammerl

    Mozarteum Salzburg

    Eine einseitige Angelegenheit, die Fachschaftslisten waren heuer konkurrenzlos, die AG kandidierte nicht mehr:

    FLÖ 11 (+2)

  • |Michael Hammerl

    FH bfi Wien

    AG 7
    TAS/FLÖ 2

  • |Michael Hammerl

    FH Burgenland

    VSStÖ  3
    SEIPI  3
    AG  2
    JUNOS  1

  • |Michael Hammerl

    FH CAMPUS 02

    Auch langweilig:

    AG  9

  • |Michael Hammerl

    FH Campus Wien

    VSStÖ  5
    Team FHCW (FLÖ)  3
    AG  1

  • |Elisabeth Hofer

    Während wir auf das BV-Ergebnis warten

    Wird an der Uni Wien, der Uni Innsbruck und der BoKu Wien nachgezählt.
  • |Michael Hammerl

    Uni Wien - neu ausgezählt

    VSStÖ  34,6 Prozent/11 Mandate
    GRAS  21,8/6
    KSV-Lili  11,7/3
    AG  11,1/3
    Junos  8,5/2
    FLÖ  5,4/1
    KSV-KJÖ  4,9/1

     

  • |Elisabeth Hofer

    Das BV-Ergebnis ist da

    VSStÖ 14

    GRAS 12

    AG 12

    Junos 6

    FLÖ 6

    KSV LiLi 2

    KSV KJÖ 2

    RFS 1

  • |Elisabeth Hofer

    Die Siegerinnen

    Sie sei sehr seh glücklich, sagt VSStÖ Spitzenkandidatin Sara Velic zum KURIER. Das Ergebnis zeige, dass die Studierenden sich von der türkis-grünen Regierung keinen Maulkorb aufsetzen lassen wollen. 

    Auch Keya Baier von der GRAS ist zufrieden, dass man alle Mandate halten konnte. Das Ergebnis sei ein klarer Auftrag in Richtung linker Koalition.

  • |Elisabeth Hofer

    Junos zufrieden

    Auch Junos-Spitzenkandidatin Sophi Wotschke ist happy. "Das zweitbeste Ergebnis, das wir hatten und das unter diesen schwierigen Umständen", kommentiert sie.

  • |Elisabeth Hofer

    AG will Ursachen für niedrige Wahlbeteiligung klären

    AG-Spitzenkandidatin Sabine Hanger gratuliert dem VSStÖ zu seinem Ergebnis. 

    Man müsse aber festhalten, dass 85 Prozent der Studierenden nicht von ihrem Wahlrecht gebrauch gemacht haben. Das stelle die Legitimation der ÖH in Frage. Mehr denn je sei es Zeit für eine Urabstimmung über die ÖH-Pflichtmitgliedschaft und Zeit dafür, nach den Ursachenfür die geringe Wahlbeteiligung zu forschen.

  • |Elisabeth Hofer

    Und das war's auch schon

    Wir bedanken uns für heute für's Dabeisein und auf Wiedersehen.

Kommentare