Bierpartei stellt einen Plakatständer in Wien auf: "Bitte fladert ihn nicht"

Bierpartei stellt einen Plakatständer in Wien auf: "Bitte fladert ihn nicht"
Spitzenkandidat Wlazny will nicht "das ganze Land zupflastern" - und außerdem Geld sparen. Wiener Sujet steht für Zusammenhalt, andere Länder sollen folgen.

"Bei uns geht es jetzt so richtig los" - Mit diesen Worten hat Parteichef Dominik Wlazny am Freitag in Wien die erste Plakatwelle der Bierpartei für die kommende Nationalratswahl präsentiert. 

Wobei die Welle vergleichsweise klein über Österreich schwappt: Insgesamt werden neun Dreiecksständer im gesamten Bundesgebiet aufgestellt. Jedes Bundesland erhält einen eigenen.

"Wir haben immer gesagt, wir wollen nicht das ganze Land mit Plakaten zupflastern", wiederholte er sein auch schon aus dem Bundespräsidenten-Wahlkampf bekanntes Credo. Außerdem würde man auch nicht über genügend Mittel für eine größere Kampagne verfügen, hielt er fest. Immerhin erhält jedes Bundesland ein eigenes Sujet, wie er ausführte.

"Partei ohne Politiker"

Jenes für Wien wurde heute vorgestellt. Darauf zu sehen ist eine Straßenbahn, der dazugehörige Slogan lautet: "Nächster Halt: Zusammenhalt." 

Die Plakate für die Bundesländer sollen demnächst präsentiert werden. Auf den beiden verbleibenden Seiten der Dreiecksständer werden überall ein Konterfei des Parteichefs - samt Slogan "Eine Partei ohne Politiker" - sowie Auszüge aus dem Wahlprogramm affichiert.

350.000 Euro Budget

Mit der Bierpartei werde Freude ins Parlament einziehen, zeigte sich Wlazny heute überzeugt. Die Chancen auf einen Einzug stünden jedenfalls gut, wie er mit Verweis auf Umfragen meinte. 

Die Wahlkampfkosten bezifferte der Bierpartei-Chef heute mit 350.000 Euro. Angesichts der überschaubaren Anzahl der Plakatständer ersuchte er zudem: "Bitte fladerts ihn nicht."

Am frühen Nachmittag folgte dann schon das zweite Sujet via Facebook: Für die niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten hat die Bierpartei folgendes kreiiert: 

Bierpartei stellt einen Plakatständer in Wien auf: "Bitte fladert ihn nicht"

Die Steckbriefe der Spitzenkandidaten

ÖVP-Chef Nehammer boxt und schaut Rocky-Filme Kogler trinkt "richtig guten Espresso" und isst immer öfter Veggie Kickl ist Metallica-Fan, das oberösterreichische "Goi" findet er "liab" Babler kann nicht Nein sagen und ärgert sich über "politische Machtspiele" Meinl-Reisinger findet es "zwischen zubetonierten Flächen und Kreisverkehren" am schönsten

So sieht das Wirtschafts-Programm aus

Die Partei veröffentlicht derzeit Stück für Stück ihr Wahlprogramm auf ihrer Homepage, zuletzt hinzugefügt wurden die wirtschaftlichen Ambitionen. Diese umfassen in etwa eine Handvoll Forderungen. 

So will man eine "Gründungsoffensive" starten und Neugründungen durch leichteren Zugang zu Förderungen für Gründer und Gründerinnen, eine Neugestaltung der Forschungsprämie mit Fokus auf Startups und Neugründungen, ein "Gründungsstipendium" und einer zentrale Anlaufstelle für Förderungen unterstützen.

Einzelunternehmen, kleinere und mittlere Unternehmen sollten Gewinne bis zu gewissen Grenzen unbürokratisch und steuerbegünstigt ins Eigenkapital überführen können, wenn sie nicht ausgeschüttet werden, denn "Unternehmen sollten dann investieren, wenn es notwendig ist, nicht am Jahresende, um Steuern zu vermeiden", heißt es in dem Programm.

Außerdem will man die Möglichkeit einer "einfachen und unkomplizierten" Gewinnbeteiligung auch in kleinen Betrieben. Das Modell der Bierpartei sehe steuerliche Anreize für beide Seiten vor, Unternehmen sollen bei diesem Modell durch geringere Lohnnebenkosten profitieren, heißt es. 

Für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werde ein Gewinnanteil als zusätzliches, steuerbegünstigtes Einkommen am Jahresende ausbezahlt. Ein weiterer Gewinnanteil werde langfristig als Vorsorgemodell veranlagt.

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